Einer nach dem anderen

Action/Komödie, Norwegen/Schweden/Dänemark 2014, 117 min

Das skandinavische Kino ist für seine Eigenwilligkeit und seinen hohen Anspruch bekannt, der über die Jahrzehnte von vielen großartigen Autorenfilmern geprägt wurde. Seit den Neunzigern hat sich dieser Hang zum Besonderen, Auffälligen auch im Unterhaltungssektor breitgemacht, so dass man durchaus von einer Art skandinavischer Handschrift sprechen kann, die sich durch einen morbiden, trockenen und besonders schwarzen Humor auszeichnet. Für Leute, denen das gefällt, ist das Label skandinavische Komödie somit zu einem Qualitätssiegel geworden; leider kann sich so was aber auch schnell abnutzen und dann zu Routinearbeiten führen.
Hans Petter Moland ist das zuletzt in seinem Film »Ein Mann von Welt« (2010) passiert, in dem er die passenden Bausteine etwas zu genau zusammenzuführen wusste. In seinem neuen Film »Einer nach dem anderen« gelingt es ihm aber wieder, sowohl die Genrevorgaben geschickt zu verwenden als auch die scheinbar selbstgegebene Vorgabe der größtmöglichen Brutalität in vollem Maße auszureizen. So schickt er seinen Lieblingsschauspieler Stellan Skarsgård auf einen Rachefeldzug durch norwegische Schneelandschaften. Einst ein braver und beliebter Bürger, wird er nach dem Mord an seinem erwachsenen Sohn, der in das Netz einer von Bruno Ganz angeführten Drogenbande geraten war, zum kaltblütigen Mörder, der sein neues Handwerk schnell beherrscht.
Der Titel verkündet schon ziemlich genau, was in dem Film passiert. Die Art und Weise, in der es passiert, wird allerdings auch einige Skandinavienkenner überraschen, und die spürbare Freude, die Skarsgård dabei empfindet, überträgt sich leicht auf den Zuschauer.
Felix