Das Salz der Erde

Dokumentation/Biographie, Frankreich/Brasilien 2014, 110 min

Von einem sichtlich bewegten Publikum wurde Wim Wenders dieses Jahr in Cannes gefeiert und für seinen Dokumentarfilm »Das Salz der Erde« in der Rubrik „Un Certain Regard“ ausgezeichnet. Er blickt darin zurück auf das Werk und das Leben des brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado, die schwer voneinander zu trennen sind. So machte der junge Salgado seine ersten Fotos als Wirtschaftsreisender in Afrika, was ihn dazu bewegte, seinen aussichtsreichen Job aufzugeben und als Fotoreporter um die Welt zu ziehen. Für seinen späteren Auftraggeber Magnum dokumentierte er über die Jahre u.a. die Hungersnot im Sudan, die Massenmorde in Ruanda, Flüchtlingsströme aus Jugoslawien und brennende Ölfelder im Irak. Erlebnisse, die ihn abstumpften und zugleich den Glauben an das Gute im Menschen raubten, so dass er sich nach Brasilien zurückzog und dort half, verdorrtes Land wieder aufzuforsten. Nach dieser Erfahrung kehrte er zur Fotografie zurück - diesmal allerdings, um als Naturfotograf die Schönheit des Lebens festzuhalten.
Wenders geht in seiner Dokumentation chronologisch vor, beschränkt sich überwiegend auf Salgados eigenes Foto- und Videomaterial, das vom Künstler aus dem Off kommentiert wird, ergänzt diese lediglich um einige kurze Interviews mit dessen Frau und Sohn Juliano Ribeiro, der als Co-Regisseur für die sehr persönliche Färbung verantwortlich ist. Beeindruckend ist die gelassene Art, mit der Salgado, ein Mann, der alles gesehen hat, als heute 70-Jähriger auf sein Werk blickt. Wim Wenders hält sich zurück, lässt die Bilder wirken, die bei aller Dramatik auch eine große Schönheit offenbaren, und zieht somit eine große Portion Hoffnung aus Salgados Geschichte, die einen tatsächlich vor Ehrfurcht erstarren lässt.
Felix

Buch: Wim Wenders, Juliano Ribeiro Salgado, David Rosier

Regie: Wim Wenders, Juliano Ribeiro Salgado

Darsteller: Sebastião Salgado

Kamera: Hugo Barbier, Juliano Ribeiro Salgado

Musik: Laurent Petitgand

Produktion: Le Pacte, David Rosier

Bundesstart: 30.10.2014

Start in Dresden: 30.10.2014

FSK: ab 12 Jahren