Kingsman: The Secret Service

Thriller, USA/Großbritannien 2014, 129 min

Eggsy (Taron Egerton) ist hochintelligent, aber am alltäglichen Leben und Streben nicht sonderlich interessiert. Er hat reichlich Zoff mit anderen Jungs in seinem Viertel, nimmt es mit dem Gesetz nicht sonderlich genau und ist auf Talfahrt Richtung Knast. Ein Unbekannter holt ihn da rasch heraus. Der feine Herr mit dem schönen Namen Harry Hart hat Eggsys Vater einiges zu verdanken und revanchiert sich auf höchst unkonventionelle Weise. Er rekrutiert den jungen Mann für das Trainingsprogramm eines unaussprechlich geheimen, international agierenden Geheimdienstes. Die Kingsmen verstehen sich als Ritter der Neuzeit, sie geben sich edel, elegant und elitär. Harry stellt sich Eggsy als Tailor vor, führt ihn ins Hinterzimmer seiner „Schneiderei“ und ködert ihn mit den schicken Geheimwaffen der Organisation. Eggsy ist begeistert, eine Zippo-Handgranate will er gleich mitgehen lassen. Hart klopft ihm auf die Finger und schickt ihn in die Agentenschule. Der Nachwuchs muss bald an den Start, denn ein mittelverrückter Gentleman mit gewichtigem finanziellen Background will die Welt neu ordnen und gehört dringend aus dem Rennen genommen. Regisseur Matthew Vaughn, der so fantastische Filme wie »Bube, Dame, König, Gras« und »Snatch - Schweine und Diamanten« produzierte, hat eine herrlich wilde Hommage an das Spionagefilmgenre gedreht. »Kingsman: The Secret Service« ist brutal, verspielt, actiongeladen und immer hochkomisch; ein Film mit unzähligen ironischen Bond-Bezügen. Bei Vaughn schließen sich Comic-Action und Charakterzeichnung nicht aus, sondern gehen eine so amüsante wie brisante Beziehung ein.
Colin Firth verkörpert als Harry Hart aufs ansehnlichste britische Eleganz und Understatement. Samuel L. Jackson gibt den Bösewicht Valentine in bester Bond-Tradition mit hohem Overacting-Faktor und drückt lustvoll auf die Klischeetube. Taron Egerton ist ein wandlungsfähiger verschmitzter Eggsy mit unbändiger Spielfreude.
Ein weiterer Volltreffer ist das Wiedersehen mit Michael Cane. Der inzwischen 81jährige Sir Michael spielt mit gewohnter Leichtigkeit die graue Eminenz des ritterlichen Secret Service. Chapeau!

Grit Dora