Besser als nix

Komödie/Drama, Deutschland 2014, 96 min

Tom ist 19 Jahre alt und mächtig orientierungslos. Seine Mutter starb vor drei Jahren, sein Vater und er können noch immer nicht recht darüber sprechen. Nach dem geplatzten Abitur sucht Tom einen Job. Konkrete Vorstellungen hat er nicht, aber ein sicherer Arbeitsplatz wäre schön und „was mit Menschen machen, wenn sie nicht soviel reden“. Dem Manne kann geholfen werden. Die Berufsberatung bietet eine Ausbildung zur Bestattungsfachkraft an. Das passt, denn Tom fügt sich mit seinem dezenten Gruftie-Outfit auch optisch nahtlos ins örtliche Bestattungsunternehmen „Heimkehr“ ein. Herr Hiller, sein freundlich staunender Arbeitgeber, und die attraktive aidskranke Olga führen ihn in die Besonderheiten der Branche ein. Tom lernt Detailkram über biologisch abbaubare Urnen und diverse Sargmodelle. Er erhält ultimativen Anschauungsunterricht über den ganz konkreten Tod. Durch die Ausbildung verändert sich sein Verhältnis zum Sterben und der Umgang damit. Als sein bester Freund einen schweren Unfall hat, gerät er ins Straucheln, aber das teils bizarre neue Umfeld gibt Tom Halt. Regisseurin Ute Wieland zeigt die komische Seite eines schweren Themas und inszeniert eine gut ausbalancierte Tragikomödie mit leichtem Hang zur Klamotte. François Goeske als Tom überzeugt mit einem gut aufgestellten Ensemble an seiner Seite. Als da wären: der Vater (Wotan Wilke Möhring), der Freund (Jannis Niewöhner) und die Liebste (Anna Fischer). Und warum überhaupt ist der junge Mann als Gruftie unterwegs? Hannelore Elsner als Toms Oma Wally spielt die fleischgewordene Erklärung. Kollege Hans (Clemens Schick) gibt den leidenschaftlichen Rockabilly und Nicolette Krebitz als Olga beruhigt mit ihrem sexy dahin gesäuselten russischen Akzent die Trauernden.
Grit Dora