Baal

Drama, BRD 1970, 88 min

„Baal“ ist Brechts erstes Bühnenstück, geschrieben 1918 im Alter von 20 Jahren als Reaktion auf ein Drama von Hanns Johst. Baal ist die überlebensgroße Projektion individueller Vitalität. Seinen eigenen Worten zufolge behandelt das Stück die gewöhnliche Geschichte eines Mannes, der in einer Branntweinschenke einen Hymnus auf den Sommer singt, ohne die Zuschauer ausgesucht zu haben - einschließlich der Folgen des Sommers, des Branntweins und des Gesanges…
Nach der Uraufführung 1970 ließ Bertolt Brechts Witwe, Helene Weigel, weitere Vorführungen von Volker Schlöndorffs viertem Spielfilm untersagen und »Baal« verschwand für über 40 Jahre in den Archiven.
Nun erlebt der Film seine Kinouraufführung, zudem in restaurierter Fassung.
In 24 Kapiteln erzählt Volker Schlöndorff von dem selbstverliebten und lebenshungrigen Dichter Baal, den kein geringerer als Rainer Werner Fassbinder spielt. An seiner Seite agiert ein ganzes Ensemble späterer Fassbinder-Mitarbeiter - Hanna Schygulla, Günther Kaufmann, Walter Sedlmayr, Irm Hermann, Hark Bohm und Harry Baer -, aber auch Schlöndorffs spätere Ehefrau, Margarethe von Trotta, arbeitet zum ersten Mal mit den beiden deutschen Regie-Ikonen zusammen. Auf brillante Weise überträgt Schlöndorff das historische Brecht-Stück in die Gegenwart der 68er und fängt eindrucksvoll die Stimmung der Revolte und sexuellen Befreiung ein. Die Lieder vertonte Klaus Doldinger neu in seiner zweiten Filmmusik überhaupt.

Buch: Baal

Regie: Volker Schlöndorff

Darsteller: Rainer Werner Fassbinder, Sigi Graue, Margarethe von Trotta, Günther Neutze, Miriam Spoerri, Irmgard Paulis, Hanna Schygulla, Walter Sedlmayr, Marian Seidkowsky

Musik: Klaus Doldinger

Produktion: Halleluja-Film, BR, hr

Bundesstart: 20.03.2014

Start in Dresden: 03.04.2014

FSK: ab 12 Jahren