Dido Elizabeth Belle

Drama, Großbritannien 2013, 104 min

Der britische Admiral John Lindsay (Matthew Goode) wünscht als aufgeklärter Mann des 18. Jahrhunderts, dass seine aus der Liebesbeziehung mit einer karibischen Sklavin stammende Tochter Dido Elizabeth Belle in der britischen Aristokratie aufwächst. Ihr Onkel Lord Mansfield (Tom Wilkinson) und seine Frau (Emily Watson) erziehen das Mädchen, als der Vater wieder in See sticht. Dido wird von der Familie geliebt, muss sich aber dennoch den herrschenden Regeln beugen, nach denen es für eine dunkelhäutige Halbadelige keinen Platz in der Upper Class gibt. Bei offiziellen Anlässen etwa darf sie nicht mit der Familie essen, einen Platz am Tisch der Dienerschaft gibt es für sie natürlich auch nicht. Dido ist trotz der guten familiären Bindungen auf sich gestellt und letztlich sehr einsam.
Als junge Frau erfährt sie die Diskriminierungen mit neuer Härte - für eine standesgemäße Beziehung kommt sie als Exotin nicht in Frage, unter ihren Stand soll sie sich nicht begeben. Ein Ausweg findet sich über John Davinier (Sam Reid), einen jungen Rechtsgelehrten, der die Sklaverei in England abschaffen will, Didos Problematik versteht und sich, wen wundert es, in die schöne Frau verliebt. Amma Asantes Kostümfilm nach einer „wahren Geschichte“ (die historischen Fakten sind sicher nachweisbar) verknüpft die schicke Optik des viktorianischen Englands mit gemäßigter Rassismuskritik. Die Klassen- und Genderprobleme allerdings verschwinden hinter opulenten Kulissen, aufwändigen Kostümen und zahllosen Perücken.
Grit Dora