TRAILER

Triangle of Sadness

Drama/Satire, Schweden/Großbritannien/USA/Frankreich/Griechenland 2022, 147 min

Carl (Harris Dickinson) und Yaya (die leider kürzlich verstorbene Charlbi Dean Kriek) sind ein Traumpaar. Er Model, sie Influencerin, beide gleichermaßen extrem erfolgreich, wenn auch schon etwas voneinander gelangweilt, werden zu einer Kreuzfahrt für Superreiche eingeladen. Prima Gelegenheit, Arbeit und Vergnügen zu verbinden. Eine kleine Räkelei auf dem Sonnendeck, das Champagnerglas in der Hand - mehr braucht es nicht für Social Media. Flankiert wird das Pärchen von angejahrten vergnügungssüchtigen Herrschaften, alle so übersättigt wie gelangweilt. Die Crew gibt alles, um die verwöhnten Launen und absurden Wünsche der zahlungskräftigen Passagiere zu befriedigen, im Hintergrund krakeelt leise der stets angesoffene Kapitän und Freizeitmarxist (Woody Harrelson). Eine spannungsreiche Atmosphäre fürs Personal. Beim kreuzfahrtüblichen Kapitänsdinner kippt die Situation - ein quasi reinigender Sturm kehrt die Verhältnisse um, das Schiff strandet, leader of the Pack ist plötzlich eine Servicekraft, weil sie die Einzige ist, die in der Wildnis klarkommt. Kurz schimmert ein Hoffnungsstrahl, ein Hauch Matriarchat liegt in der Luft, stärker aber sind die Parallelen zu William Holdings „»Herr der Fliegen« gegen Ende des Filmes.
Gesellschafts-Utopien sind Regisseur Ruben Östlunds Sache nicht, sein Spielfeld ist die Satire. Bestes Beispiel hierfür ist der hervorragende »The Square« (Goldene Palme 2017). Je bösartiger und schadenfroher, desto besser, findet Östlund. Für seinen ungnädig desavouierenden Blick auf die Welt der Superreichen gab es wiederum die Goldene Palme.
Beeindruckend ist der Cast, zu den schon Erwähnten kommen etwa noch Vicki Berlin als perfektionistische Crew-Chefin, Zlato Buric als abgefuckter russischer Kapitalist und Dolly De Leon als philippinische Toilettenfrau Abigail, die eine unverhoffte Chance ergreift, um auch mal klarzumachen, worauf sie Appetit hat.
Grit Dora