27. Oktober 2017

Vom Bauhaus bis zur Flucht in den Westen

MDM fördert neue Projekte mit über 3,7 Mio. Euro
Vom Bauhaus bis zur Flucht in den Westen

Im Sommer 1979 schmieden die Familien Strelzyk und Wetzel in Thüringen einen waghalsigen Plan: Sie wollen mit einem selbstgebauten Heißluftballon aus der DDR in den Westen fliehen. Doch kurz vor der Grenze sinkt der Ballon, und es beginnt ein nervenaufreibender Wettlauf gegen die Zeit. Erfolgsregisseur Michael Bully Herbig verfilmt mit »Ballon« eine auf wahren Begebenheiten beruhende Geschichte (150.000 Euro).

Im Mittelpunkt von Veit Helmers neuem Film »The Bra«, der gänzlich ohne Dialoge auskommt, steht der einsame Lokomotivführer Nurlan. Auf seiner letzten Fahrt vor der Pensionierung streift sein Zug eine Wäscheleine und reißt einen BH herunter. Nurlan begibt sich auf die Suche nach der Besitzerin und begegnet dabei einer Reihe außergewöhnlicher Frauen (50.000 Euro).

Bernd Böhlich (»Bis zum Horizont, dann links!«) erzählt in »Warum?« die Lebensgeschichte einer Frau, der es trotz aller Anstrengungen nicht gelingt, nach der Rückkehr aus einem sowjetischen Gulag die schrecklichen Erlebnisse zu verschweigen und die in den frühen Jahren der DDR im Konflikt mit der Utopie einer neuen Gesellschaft und eigenen Wahrheit leben muss (Mafilm, 400.000 Euro).

Das Bauhaus (Foto, ©Lelikron, wikimedia) feiert 2019 den 100. Jahrestag seines Bestehens. In der gleichnamigen UFA-Produktion »Bauhaus« erweckt Regisseur Gregor Schnitzler (»Spieltrieb«, »Die Wolke«) die Jahre zwischen der Gründung und der Schließung 1933 zum Leben: Die künstlerisch begabte Lotte geht gegen den Willen ihrer Eltern nach Weimar und wird Teil einer Bewegung junger Künstler, die sich vorgenommen hat, den Mief des Kaiserreichs hinter sich und eine neue Zeit auferstehen zu lassen (500.000 Euro).

Mit 600.000 Euro fördert die MDM die Produktion des Kinofilms »Ein kurzer Frühling«. Der Stoff ist von persönlichen Erfahrungen des Filmemachers Peter Kahane (»Die rote Zora«) inspiriert und spielt in den 1960er Jahren in der DDR, als eine junge Generation in einer von Hoffnung und Aufbruch geprägten Zeit ihren Anspruch auf Freiheit anmeldet. So auch der 15-jährige, liberal erzogene Simon, der von seinen im Ausland lebenden Eltern in ein Heim gesteckt wird und dort gegen das System aufbegehrt.

In »Der Berg« unter der Regie von Hans W. Geißendörfer verschlägt es den jungen Pfarrer Pohl in ein mysteriöses Dorf. Nach dem Tod des alten Pfarrers soll er hier die Seelsorge der kleinen Gemeinde übernehmen. Doch die Bewohner scheinen vom Teufel befallen zu sein und auch Pohl trägt ein dunkles Geheimnis in sich (450.000 Euro).

Vor dem Hintergrund des gesellschaftspolitischen Umbruchs in Serbien schildert Srdjan Dragojevic (»Parada«) in der Tragikomödie »Heavens Above« in drei Episoden den dramatischen Wandel innerhalb einer Generation, den sich viele Menschen nur durch eine höhere Macht erklären wollen (Ma.Ja.De. Fiction, 200.000 Euro).

Unter der Regie von Pietro Marcello entsteht mit »Martin Eden« eine freie Adaption des gleichnamigen Romans von Jack London, in dem die Titelfigur seine proletarische Herkunft hinter sich lassen will, um das Herz einer jungen Frau aus der oberen, gebildeten und kultivierten Schicht zu erobern. Obwohl er sein Ziel, ein erfolgreicher Schriftsteller zu werden, erreicht, zerstört ihn der zunehmende Individualismus des 20. Jahrhunderts (Match Factory Productions, 200.000 Euro).

 

 

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