Master of the Universe

Dokumentation, Deutschland/Österreich 2013, 95 min

Marc Bauder (»Das System«) inszeniert eine spannende Geschichte, die kein fiktionaler Film abgefahrener erfinden könnte. Es geht um die Finanzkrise, Investmentbanken und ein für den Normalbürger unverständliches System. In immer kürzeren Abständen werden immer größere Rettungspakete geschnürt, dagegen werden die wahren Kosten erst in einigen Jahren bezifferbar sein. Wie konnte es überhaupt dahin kommen, wie funktioniert das System. Fragen, denen der Regisseur dank eines Insiders nachgehen kann und unglaubliche Antworten findet. Die Doku lebt dabei eindeutig von seinem Protagonisten Rainer Voss, der komplexe Zusammenhänge so bildhaft und einfach erklären kann und damit sogar den Film alleine tragen könnte. Marc Bauder erweitert diese Perspektive durch eine herausragende Kameraarbeit, die die Szene aus einem leerstehenden Gebäude mitten in der Frankfurter City erfasst. Es entsteht das Psychogramm einer unheimlichen Zwischenwelt.
Ex-Banker Voss war einer der führenden Investmentbanker in Deutschland. Er machte Gewinne in Millionenhöhe. Jetzt sitzt er in einer verlassenen Bank mitten in Frankfurt und redet zum ersten Mal. Eine beängstigende Innenperspektive aus einer größenwahnsinnigen, quasi-religiösen Parallelwelt hinter verspiegelten Fassaden.
Voss bringt es ziemlich drastisch auf den Punkt „Die Banken haben für alles Mögliche einen Plan B. Also, wenn auf Frankfurt eine Atombombe fällt, dann hat jeder von denen einen Plan in der Schublade, was er dann machen muss. (…) Aber für diese Finanzkrisen gibt es keinen Plan B.“
ak

Buch: Marc Bauder

Regie: Marc Bauder

Kamera: Börres Weiffenbach

Musik: Bernhard Fleischmann

Bundesstart: 07.11.2013

Start in Dresden: 07.11.2013

FSK: o.A.