Lunchbox

Komödie, Indien/Frankreich/Deutschland 2013, 105 min

Die Dabbawalas sind ein indischer Lieferservice, der den Männern das von ihren Frauen zu Hause zubereitete Essen in Dosen zum Arbeitsplatz bringt. In Mumbai gibt es diesen Service seit 120 Jahren und nun wird ihn auch der Rest der Welt kennen lernen. Denn die Dabbas, diese mit Essen gefüllten Dosen, sind der Aufhänger eines neuen Filmmärchens aus Indien, das in Cannes in diesem Jahr Premiere feierte und dort als Geheimtipp die Kritiker verzückte.
Irfan Khan (kürzlich gesehen in »Life of Pie«) spielt einen Mann, der seit dem Tod seiner Frau mit dem Leben abgeschlossen hat, und Nimrat Kaur (bisher nur der Theaterszene Mumbais ein Name) eine Hausfrau, deren Ehe schon eine Weile nicht mehr so gut läuft, die dafür aber unglaublich gut kochen kann. Versehentlich landet ein für ihren Mann vorgesehener Dabba bei dem traurigen Witwer, woraufhin die beiden beginnen, sich Nachrichten hin und herzuschicken. So entwickelt sich eine schicksalhafte Liebesbeziehung zwischen zwei Menschen, die sich weder sehen, noch jemals zusammenkommen werden.
Nicht nur in Cannes, auch in Indien erhielt der Film enormen Zuspruch, was der berühmte Bollywoodregisseur Karan Johan damit begründete, dass sich die unterschiedlichsten Zuschauergruppen auch trotz der für eine Liebesgeschichte ungewöhnlichen Parameter leicht mit den Protagonisten identifizieren können und jeder unbedingt will, dass die beiden zueinander finden. Sehr an die westlichen Sehgewohnheiten angepasst, wird der Film hier wahrscheinlich ebenso einschlagen wie »Slumdog Millionär« - um so überraschender, dass er von Indien nicht ins Oscarrennen geschickt wurde.
Felix

Buch: Ritesh Batra

Regie: Ritesh Batra

Darsteller: Irrfan Khan, Nimrat Kaur, Bharati Achrekar, Denzil Smith

Kamera: Michael Simmonds

Musik: Max Richter

Produktion: Guneet Monga

Bundesstart: 21.11.2013

Start in Dresden: 21.11.2013

FSK: o.A.