Jurassic Park 3D

Abenteuer/Fantasy, USA 1993/2013, 127 min

»Jurassic Park« enthält zwar nicht ein einziges D im Titel, aber egal. So ist das eben heutzutage. Damals Dresden 1993, ich lebte nunmehr seit drei Jahren in gesamtdeutscher Freiheit, verblüffte auch mich dieser Film von Steven Spielberg mit bisher nie da gewesener Tricktechnik aus den unergründlichen Weiten des Rechners. Alter Schalter, ich meine, mich hatten bereits die Sindbad-Filme mit den grandiosen Stop-Motion-Animationen des Ray Harryhausen begeistert und nicht zu vergessen, der bei Professor Flimmrich 1974 an einem Sonnabend 14:00 Uhr gezeigte tschechoslowakische Abenteuerfilm »Cesta do praveku - Reise in die Urzeit« aus dem Jahre 1955. Da kämpfte ein Tyrannosaurus Rex gegen einen Stegosaurier genauso wie in Josef Augustas Buch „Verwehtes Leben“ mit den epochalen Illustrationen von Zdenek Burian. Das war alles schon ganz hohes Regal! Doch für »Jurassic Park« war bereits ein Deckendurchbruch vonnöten. Bevor man aber damals 93 im Rundkino in den Genuss des Werkes gelangen konnte, wurden zuvor leider alle Zuschauer im Rundkino mit einem übermäßig langen Reklameblock malträtiert, der sich, glaub ich, um die 48 min hinzog. Nachdem der letzte Werbespot, der Speiseeis zum Inhalt hatte und anpries, mir auf den Sack gegangen war, erflammte noch einmal das Licht im Saale, um, wer hätte es gedacht, zwei Eisverkäufer mit der zuvor gesehenen Marke rechts und links des Saales betreten und nachfragen zu lassen, ob noch jemand ein Eis wünsche. Nachdem ich Kraft meiner gewaltigen Stimme laut und vernehmlich N E I I I N !!!!! geschrieen hatte, konnte es dann endlich mit dem Film losgehen, für den wir gekommen waren und bezahlt hatten. Twenty years later, wie man in Berlin sagen würde, sind wir um Einiges schlauer und dieser Meilenstein der Kinogeschichte wurde nun für schlappe 10 Millionen US-Dollar, das sind rund 149.660.800 Mark der DDR, in 3D konvertiert. Noch einmal dürfen wir, nun mit Wayfarer-für-Arme-Brillen auf der Nase, mit den Kindern, Laura Dern, Jeff Goldblum und wie sie alle hießen ums Überleben zittern und erfreuen uns an der FSK-12-Toilettenverspeisung des vom Unglück verfolgten Anwaltes Donald Gennaro in 3Deeee! Darauf ein Eistoffee und das wird ne Messe!
Ray van Zeschau (Urgestein)