Fliegende Liebende

Komödie, Spanien 2013, 91 min

Ein Flugzeug auf dem Weg nach Mexico-City. Drei, nun ja, sehr spezielle Stewards betreuen eine auch nicht gerade homogene Gruppe von Passagieren. Unter diesen befindet sich eine Hellseherin, die geradewegs in die Hölle schaut. Absturzgefahr! „Verehrte Fluggäste, aufgrund eines kleinen technischen Problems werden wir in Kürze notlanden, falls wir es bis zum nächsten Flughafen schaffen sollten. Es besteht kein Grund zur Beunruhigung, aber ein Gebet könnte sicherlich nicht schaden. Wir wünschen noch einen angenehmen Flug.“ Die drei flotten Jungs von der Airline (Javier Cámara, Carlos Areces, Raúl Arévalo) ziehen alle Register, um Panik unter den Passagieren zu vermeiden. Schlafmittel, Mescalin, Balletteinlagen, Sex auf der Flugzeugtoilette - jedes Mittel ist ihnen recht. Die Passagiere sind auf der Höhe der Ereignisse, sie heulen, strippen und benehmen sich auf jede erdenkliche Art und Weise daneben. Ist ja Ausnahmezustand und sowieso bald alle tot. Letzte Gespräche mit den Lieben daheim sind nur noch über Lautsprecher möglich und verlaufen wahnsinniger als die schrägste Reality Show im Fernsehen. Allein Penelopé Cruz und Antonio Banderas bleiben auf dem Teppich. Sie crossen kurz aber eindrucksvoll über dem Flughafen.
»I’m So Excited!« Im englischen Sprachraum wird der neue Film Pedro Almodóvars unter dem Titel der Pointer Sisters vertrieben. Es scheint, der Großmeister des spanischen Kinos wollte nach seinem abgründigen Thriller »Die Haut, in der ich wohne« mal so richtig entspannen. Die eigene Flugangst bot ihm einen willkommenen Anlass, sich über sich selbst lustig zu machen. Sieht so aus, als hätte er mit seinen Lieblingsschauspielern ein paar phantastisch nette Wochen verlebt. Herausgekommen ist eine mächtig abgehobene bonbonbunte Komödie im 80er-Jahre-Look, bei der allzeit jede Menge Spaß in der neurosengeschwängerten Luft liegt.
Grit Dora