Shut Up And Play the Hits

Dokumentation/Musik, Großbritannien 2012, 108 min

Im April 2011 ging für LCD Soundsystem zum letzten Mal das Bühnen-Licht aus. Vier Stunden lang tanzten sich 20.000 New Yorker die Seele aus den Füßen. Am Morgen danach klingt James Murphy trotzdem ziemlich abgeklärt und räsoniert, dass man mit keiner Silbe daran denkt, wie es wohl einmal enden mag, wenn man eine Band gründet. Mit einem letzten Album, der entsprechenden Ankündigung und einem Abschiedskonzert im Madison Square Garden verabschiedet sich der kreative Kopf des Electro-Punk-Projekts vom Bühnengeschehen. Fortan wird er keine NIKE-Werbeverträge mehr in Musik verwandeln oder Grammys einsacken, sondern sich ganz und gar der Arbeit als Chef seines Plattenlabels widmen. So What? werden viele denken, die auf Metal stehen oder auf R&B. Andere werden kichern, verabschieden sich doch diverse Bands schon ihr halbes Leben bis zum nächsten Comeback, und wieder andere, zum Beispiel, die noch heute, nach fast vierzig Jahren dem berühmtesten Abschiedskonzert in den gängigen social medias nachfiebern, werden wohl ernsthaft bezweifeln, ob sich in vierzig Jahren auch noch jemand über Murphys letzten Walzer tagtäglich unterhalten will. Ihn wird das kaum stören. Das Begräbnis war schön, die Messen wurden gelesen, jetzt heißt es morgens ausschlafen und dann muss der Hund Gassi gehen. Gelegentlich feiert sich der gute Mann auch auf Sorry Parties, wo er dann anderer Leute Platten auflegt. Daheim, in der Vitrine, stehen drei Alben und die Jogging-Platte, sowie der nun vorliegende visuelle Tanz am Grabe von LCD Soundsystem, eine handwerklich und musikalisch vollwertige Ganz-Nah-Dran-Konzert-Doku für alle, die dabei waren und für jene, die nicht dabei waren. Alle übrigen rufen Grrr! und warten auf die nächste Abschieds-Tour. alpa kino

Regie: Will Lovelace, Dylan Southern

Kamera: Reed Morano

Produktion: Pulse Films, Killer Films, Thomas Benski, James Murphy, Lucas Ochoa, Keith Wood

Bundesstart: 06.12.2012

Start in Dresden: 06.12.2012

FSK: o.A.