Back in the Game

Drama, USA 2012, 111 min

Ein Glück, dass der von Clint Eastwood dargestellte Gus Lobel, der sein Leben lang Talentscout für die Atlanta Braves war, noch immer einen guten Ball am Geräusch zu erkennen vermag. Seine Augen lassen nach, das Haar ist schütter, und seit Brad Pitts Auftritt in »Moneyball« ahnt er, dass ein gutes Baseballteam von jedem durchschnittlichen Trottel nur mit Hilfe einer App zusammengestellt werden kann. Die alten Hasen grüßen Gus noch immer ehrfurchtsvoll, doch hinter seinem Rücken favorisieren auch sie irgendein Bürschlein, das seine Arbeit als Talentscout mit Software und Tabellen erledigen will. Gus wird also seinem Ärger ordentlich Luft machen, Eastwood darf sich erneut aufschwingen zum Bewahrer einer längst untergegangenen Welt und irgendwie scheinen sich beide, Eastwood und sein Alter-Brummbär-Ego, zu fürchten vor einem Ruhestand, der ohnehin nicht zu umgehen ist. Der Mann, der jüngst mit einem leeren Stuhl zankte, und hier in seiner ersten Hauptrolle seit »In The Line Of Fire« zu sehen ist, bei der er nicht selbst Regie führte, versucht mit aller Kraft noch mal die Kurve zu kriegen. In dieser angespannten Situation ist er auf die Hilfe seiner Tochter Mickey (Amy Adams) angewiesen, also zieht sie mit ihm fortan durch die Stadien, erregt dabei die Aufmerksamkeit von Red-Sox-Pitcher Johnny Flanagan (Justin Timberlake), der Gus nicht nur einen jungen, talentierten Spieler vor der Nase wegschnappen will, sondern auch gleich noch die Tochter. Nun, der besagte Spieler ist ein Arschloch, die begehrte Tochter kein Kind von Traurigkeit und Gus Lobel muss mehr als nur den Miesepeter spielen.