Ein griechischer Sommer

Komödie/Drama, Frankreich/Griechenland 2011, 92 min

… so, wie man ihn sich vorstellt. Türkises Meer, weißer Strand, alte Männer, die Zigarren rauchen, Ouzo trinken und Karten spielen, steinige Dörfer mit blauen Fensterläden und ein Pelikan namens Nicostratos. Der kleine Yannis schenkte ihm ein neues Zuhause, als er ihn einem Händler, verwahrlost und ausgehungert, abkaufte. Der Preis ist hoch, denn Yannis zahlt mit der Kette seiner verstorbenen Mutter. Unter diesem Tod leidet auch sein Vater und zieht sich grummelnd aus der Öffentlichkeit zurück. Seitdem der Pelikan allerdings seinen täglichen Spaziergang durch das Dörfchen unternimmt, ist keine Ruhe mehr zu finden. Die Spezies Tourist liebt es Fotos von außergewöhnlichen Situationen aus dem Urlaub mitzubringen. So ist ein Pelikan auf dem Schoß fast so viel wert wie ein Affe auf dem Arm oder ein Bad mit Delfinen. Nicostratos und Yannis interessiert das weniger. Die Münzen, die die Sensationslustigen ihnen zuwerfen, werden zwar dankend angenommen, allerdings ist da auch Angeliki aufgetaucht, die bezaubernde Nichte des Bistro-Besitzers, die dem Jungen die Sprache verschlägt. Als Nicostratos allerdings in einen schweren Unfall verwickelt wird, kriecht genau der wieder hervor, den man schon fast vergessen hat: Yannis Vater.
Ein reizender Familienfilm mit dem altbekannten Emir Kusturica in der Rolle des Vaters, dem man die Figur des ein wenig in die Breite gekommenen, vollbärtigen und griesgrämigen Fischers ohne Frage abnimmt. Der Erstling des Regisseurs Olivier Horlait entführt uns am Ende dieses akzeptablen deutschen Sommers zurück an den Anfang der Ferien und vielleicht auch ins Träumen vom letzten Urlaub.