Die Farbe der Lüge

Kriminalfilm/Drama, Frankreich 1998, 112 min

Odile Barski sagt über ihre Idee zu Claude Chabrols Film: „Heutzutage sind sie verbreiteter als gestern und morgen werden sie in noch höherem Maß im Umlauf sein. Auf dem Globus unserer modernen Welt kursieren sie als gängige Münzen von unterschiedlichen Wert: Lügen. Es besteht also wirklich kein Bedarf für sie Werbung zu machen. Die Geschichte die hier erzählt wird, will nicht im geringsten das Lügen rechtfertigen. Sie spielt in der Provinz. Nicht, dass man dort mehr lügen würde als anderswo: Schließlich ist ein Leben ohne Lüge nirgendwo möglich. In der Provinz aber, wo schnell alles bekannt wird, wendet man größere Sorgfalt auf das Lügen an. … Ein Mord ist geschehen. Der Mörder wird gesucht, die Verfolger setzen sich in Bewegung. Ob schuldig oder unschuldig, jeder klammert sich an sein eigenes Lügengebäude…“ Chabrol setzt ausgehend von einem klassischem Krimistoff ein raffiniertes Verwirrspiel aus Zeichen und Hinweisen in Gang und gibt so eine brilliante Reflexion über die Zweifelhaftigkeit jeder Wahrheit. In einer bretonischen Kleinstadt gerät ein menschenscheuer Maler in den Verdacht, der Mörder eines kleinen Mädchens zu sein. Während er (Jaques Gamblin) sich als Eigenbrötler in geheimnisvolles Schweigen hüllt, zeichnet sich seine Frau (Sandrine Bonnaire) durch Standhaftigkeit und Sensibilität aus. Am Ende sind alle zu weit gegangen: Es gibt nur noch die Splitter der Wahrheit zu bestaunen, die niemandem mehr hilft. Es ist ein beunruhigender Film Noir, einer der besten Chabrols.

Buch: Claude Chabrol, Odile Barski

Regie: Claude Chabrol

Darsteller: Sandrine Bonnaire, Jacques Gamblin, Valeria Bruni Tedeschi, Antoine de Caunes

Kamera: Eduardo Serra

Musik: Matthieu Chabrol

Produktion: MK2 Prods., France 3 Cinema, Canal plus

Bundesstart: 12.08.1999

Start in Dresden: 12.08.1999

FSK: ab 12 Jahren