Leb wohl, meine Königin!

Drama, Frankreich/Spanien 2011, 105 min

Der Eröffnungsfilm der diesjährigen Berlinale kommt nun auch in unsere Kinos. Benoît Jacquot (»Sade«) entwirft nach dem gleichnamigen preisgekrönten Roman von Chantal Thomas ein ungewöhnliches Bild mit ironischen Zwischentönen vom Vorabend der Französischen Revolution, erzählt aus der Sicht der Dienerschaft in Versailles.
Entstanden ist ein leise erzähltes, wunderbar ausgestattetes und gut besetztes Historiendrama, das einen differenzierten und persönlichen Blick abseits der historischen Magistralen auf eine Gesellschaft am Rande des Umbruches wirft.
Versailles, im Juli 1789. Am Hof König Ludwigs XVI. macht sich Unruhe breit. Das Volk begehrt auf, eine Revolution steht vor der Tür. Hinter den Fassaden der königlichen Schlösser werden Pläne für den Ernstfall geschmiedet. Zwar glaubt niemand an ein schnelles Ende des alten Systems, aber Fluchtgedanken machen die Runde und ergreifen auch die Königin Marie Antoinette und ihre Entourage.
Zu den Bediensteten Marie Antoinettes (Diane Kruger) gehört Sidonie Laborde (Léa Seydoux), die als Vorleserin in ihre nächste Nähe gerückt ist. Aus Sorge, dass ihr die Flucht misslingen könnte, befiehlt die Königin dem Mädchen, in ihren Kleidern in die Kutsche zu steigen, während sie sich selbst im Dunkeln aus dem Schloss stehlen will. Sidonie ist stolz über die vermeintliche Ehre. Doch sie wird begreifen, dass der Befehl ihrer Herrin nichts mit einer besonderen Zuneigung zu tun hat.