Tage, die bleiben

Drama, Deutschland 2011, 106 min

Es beginnt mit einem schockartig in Szene gesetzten Autounfall, bei dem die Mutter (Lena Stolze) einer vierköpfigen Familie stirbt. Zurück bleiben Vater Christian (Götz Schubert), dessen notorische Untreue an dem Unfall nicht ganz unschuldig ist, Sohn Lars (Max Riemelt), der den provinziellen Mief seiner Heimatstadt verachtet, und die pubertierende Tochter Elaine (Mathilde Bundschuh), für die ein Tattoo wichtiger zu sein scheint als alles andere. Schon seit einiger Zeit haben sich die Hinterbliebenen untereinander überworfen, der Vater mit dem Sohn und die Schwester mit dem Bruder.
Wie also soll man nun gemeinsam trauern, einander trösten, wichtige Entscheidungen treffen und all die Formalitäten bewältigen, die nun mal mit einer bevorstehenden Beerdigung verbunden sind. Dazu kommen Seiten der Mutter ans Licht, die bisher niemand geahnt hatte. Die Stärke von »Tage die bleiben« liegt in der sensiblen und realistischen Entfaltung eines Beziehungsgeflechts, das sich durch kleine Erfahrungen entscheidend verändert. Regisseurin Pia Strietmann schickt bei ihrem Spielfilmdebüt ihre Figuren auf den Abgrenzungstrip und erkundet gerade dadurch, was die Familie noch zusammenhält.