In den Süden

Drama, Frankreich/Kanada 2005, 105 min

„Wenn ich alt bin, werde ich junge Leute bezahlen, mich zu lieben. Denn die Liebe ist das Süßeste, das Lebendigste und das Sinnvollste vor allen anderen Dingen. Egal wie hoch der Preis dafür ist.“ Françoise Sagan
Haiti in den späten 70-er Jahren: Sonne, Meer und Sex - das verheißt für drei Frauen jenseits der 40 ein abwechslungsreiches Intermezzo ihres sonst sehr einsamen und von sexuellen Defiziten geprägtes Leben. Auf Haiti können sie für ein paar Wochen ihre Sehnsüchte ohne Scham ausleben. Und zwar durch die Dienste einiger gutaussehender einheimischer, junger Männer, die den Frauen wieder das Gefühl geben, schön und begehrenswert zu sein. Doch die Harmonie im Garten Eden beginnt zu bröckeln, als sich zwei der Frauen in denselben Mann, verlieben.
Treffend zeigt Regisseur Cantet den Machismo, der auch unter Frauen verbreitet ist, die subtilen Hierarchien, die die Ordnung des Urlauberlebens bestimmen, und untersucht Tourismus als geistige Lebensform. „Wir sind alle jemand anderes wenn wir hier sind.“ sagt eine der Frauen. „Tourists never die“, sagt ein Haitianer am Ende dieser impressionistischen Kino-Reise. Mit seinen einfachen, klaren Bildern, seinem Erzählen ohne große Mätzchen und einer gewohnt glänzenden Charlotte Rampling in der Hauptrolle war In den Süden einer der Favoriten des Filmfestes in Venedig.