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Thriller, USA/Schweden/Deutschland/Großbritannien 2011, 158 min

Yes, endlich wieder ein Daniel Craig Film. Noch dazu in einem David Fincher Film, wenn auch nur in der aktuellen Verfilmung der Stieg Larsson „Millennium Trilogie“, die erst vor zwei Jahren als schwedische Variante in unseren Kinos lief. Aber Hollywood hat es eilig, und so gute Stoffe sind selten.
Craig spielt Mikael Blomkvist, einen Enthüllungsjournalisten, welcher unlängst wegen Verleumdung seinen Job verlor und eine Verurteilung gewann. Kurz nach diesem unvorteilhaften Tausch wird er vom Großindustriellen Henrik Vanger (Cristopher Plummer) angeheuert. Mikael soll Untersuchungen bezüglich des Verschwindens von Henriks Nichte anstellen. Diese verschwand von 40 Jahren unter mysteriösen Umständen spurlos. Dieses Verschwinden führte zu großem Misstrauen innerhalb der Familie und lieferte einen Zwist, der selbst nach 40 Jahren noch aktuell ist. Denn Henrik befürchtet, dass seine Nichte einem Gewaltverbrechen zum Opfer fiel und ist sich sicher, dass der Täter oder die Täterin sich innerhalb des engsten Familienkreises befindet. Henrik stellt seine gesamte Verwandtschaft unter Mordverdacht. Da es Mikael unmöglich erscheint, allein Antworten auf Fragen zu finden, die nach vierzigjähriger Untersuchung noch nicht beantwortet sind, bittet er um Unterstützung bei der Recherche. Diese bekommt er in Form der jungen Hackerin Lisbeth Salander (Rooney Mara). Sie hat zwar nicht die besten Social-Skills und erinnert äußerlich ein wenig an jemanden mit einem massiven Drogenproblem, ist aber begnadet in dem, was sie tut und eine brillante Detektivin. Durch ihre gemeinsamen Nachforschungen in dem Fall und der Geschichte der Familie fördern Mikael und Lisbeth persönliche Dramen und unappetitliche Details aus der Vergangenheit verschiedenster Mitglieder des Vanger-Clans zu Tage.
José Bäßler