Was du nicht siehst

Drama, Deutschland/Österreich 2009, 92 min

Der 17-jährige Anton (Ludwig Trepte), der den Selbstmord des Vaters noch nicht verarbeitet hat, reist mit seiner Mutter und deren Liebhaber in ein Ferienhaus an der rauen Atlantikküste, in deren zerklüfteter Landschaft er einem mysteriösen gleichaltrigen Herumtreiber-Paar begegnet. Der charismatische und provokative David (Frederick Lau) eröffnet dem stillen Internatsschüler eine Welt ohne Regeln. Anton ist fasziniert von David, seiner Kraft und Selbstsicherheit, fühlt sich aber vom ersten Moment an auch zu der sphinxhaften Katja (Alice Dwyer) hingezogen. Er spürt, dass sie in ihrer ganzen Verlorenheit und Verwahrlosung etwas mit ihm gemein hat. Katja und David ziehen Anton zunehmend in einen manipulativen Sog aus Verführung und Gewalt. Nach einer albtraumhaften Odyssee durch die Abgründe seiner eigenen Seele findet er sich plötzlich in einer erschreckenden Realität wieder.
In seinem Spielfilmdebüt erforscht Wolfgang Fischer ein abgründiges Märchenland zwischen Liebe und Tod. In hochgradig ästhetisierenden Bildern, durchsetzt von surrealen Elementen und Anspielungen, wird Antons Kampf um Identifikation und Identität geschildert.
Wie Fischer die Naturromantik als mythische Landschaft nutzt, Ängste und ihre Überwindung durch diese archetypische Psycho-Natur wabern und sehr bedächtig die Ahnung einer Gefahr wachsen lässt, hat seinem Psychothriller das Prädikat wertvoll eingebracht.