Black Gold

Drama, Frankreich/Italien/Katar 2011, 130 min

Richtig großes Kino erwartet uns mit Jean-Jacques Annaus Film über den Gründungsmythos des sagenhaften Reichtums der Arabischen Halbinsel. Nach dem Roman „Der schwarze Durst“ von Hans Ruesch verfilmt Annau (»Der Name der Rose«) stilgerecht den Gründungsmythos der saudiarabischen Dynastie in der Tradition klassischer Großfilme aus der goldenen Ära des Kinos - atemberaubende Bilder in einer spektakulären Wüstenkulisse, hochkarätig besetzt u. a. mit Antonio Banderas, Tahar Rahim, Mark Strong und Freida Pinto.
Der Film erzählt die Geschichte zweier verfeindeter Stammesfürsten, Nessib, Emir von Hobeika (Antonio Banderas), und Amar, Sultan von Salmaah. Sie schließen einen Waffenstillstand, als Sicherheitspuffer dient der so genannte Gelbe Gürtel, auf den keiner von beiden je Anspruch erheben darf. Um das Abkommen zu besiegeln, übernimmt Nessib die Obhut für Amars Söhne. Jahre lang herrscht Frieden - bis eines Tages genau in diesem Niemandsland große Ölvorkommen entdeckt werden. Nessib ist sehr schnell klar, dass das schwarze Gold eine einzigartige Chance bietet, Amar ist entschieden gegen die Ausbeute. Es kommt zum Krieg.
Weitestgehend unter Verzicht von Computeranimationen ließ die Produktion die Welt auf der arabischen Halbinsel zu Beginn des 20. Jahrhunderts wieder auferstehen. Reiterarmee, Liebesfunkeln, urzeitliche Panzer und Doppeldecker bevölkern den Wüstensand und versprechen die Herzen des Kinopublikums höher schlagen zu lassen. Passend dazu werden schwierige Vaterverhältnisse, unerfüllte Liebe und Nachfolgeprobleme eingewoben.
Historisch verbürgt ist, dass Emir Abd al-Aziz II. ibn Saud, der ab 1902 herrschte, die Wüstenstämme vom Osmanischen Reich unabhängig machte und unter dem Dach des wahhabbitischen Fundamentalismus’ 1932 den neuen Einheitsstaat Saudi-Arabien schuf. Der Reichtum gründet sich auf dem 1938 gefundenen Erdöl, die Sklaverei wurde 1963 abgeschafft, Frauen unterliegen noch heute einer gesetzlichen männlichen Vormundschaft. So ist das in der Realität von Tausendundeiner Nacht.
ak