Vom Fliegen und anderen Träumen

Drama, Großbritannien 1999, 99 min

Britisch exzentrisch beginnt diese BBC-Koproduktion: Kenneth Branagh, der nach„Vom Fliegen und anderen Träumen“ mit „Celebrity“ zwei Filme innerhalb einer Woche als Hauptdarsteller in unsere Kinos bringt, spielt den scheuen Künstler Richard, der aus Enttäuschung seine Werke zu einem Flugdrachen verarbeitet und sich mit diesem vom Dach einer Bank stürzt. Statt im Fegefeuer landet er vor Gericht, die Strafe sind 120 Stunden Sozialarbeit,die er als Betreuer der todkranken, im Rollstuhl sitzenden Jane zunächst wie die Hölle empfindet, in die er ja eigentlich wollte.Es dauert seine Zeit bis er hinter Janes brüsker, vorlauter Art einen Menschen entdeckt, der nur den kurzen Rest seines Lebens nutzen will,wozu dann eben auch der Verlust der Unschuld gehört. Dieser Aufgabe sieht sich Richard nicht gewachsen, er engagiert für viel Geld einen Gigolo. Janes sexuelle Neugier ist das unkonventionellste, sonst im Kino tabuisierte Element in dieser Tragik-Komödie des Dokumentarfilmers Paul Greengrass, die durchaus als Plädoyer gegen die Ausgrenzung Behinderter zu erkennen ist. Helena Bonham Charter in der Figur der Jane kann, dank britischem Humor den tragischen Ton des Films brechen. Kenneth Branagh stottert sich sympathisch durch die Gegenwart des Filmes, denn Vergangenheit und Zukunft spielen hier einfach keine Rolle. Es ist einfach ein charmanter, sehr sympathischer Film.

Buch: Richard Hawkins

Regie: Paul Greengrass

Darsteller: Helena Bonham Carter, Kenneth Branagh, Gemma Jones

Kamera: Ivan Strasburg

Musik: Rolfe Kent

Bundesstart: 22.04.1999

Start in Dresden: 22.04.1999

FSK: ab 12 Jahren