An einem Samstag

Drama, Russland/Deutschland/Ukraine 2011, 99 min

25 Jahre nach Tschernobyl wird der diesem Thema gewidmete, bewegende Spielfilm des russischen Regisseurs Alexander Mindadze von den aktuellen Ereignissen im japanischen Fukushima sowie der Tagespolitik eingeholt und erhält damit eine zusätzliche Bedeutung:
Es ist Samstag, der 26. April 1986: Im Atomkraftwerk Tschernobyl ist ein Reaktorblock explodiert - für die regionale Parteileitung scheint dies aber kein Grund zu großer Sorge zu sein. Doch der frühere Schlagzeuger und junge Parteifunktionär Valerij Kabysh beobachtet die innere Panik der Verantwortlichen und begreift schnell, dass jetzt jede Sekunde zählt. Gemeinsam mit seiner Geliebten und seinen Musikerfreunden versucht Valerij die Stadt zu verlassen - aber das normale Wochenendleben lässt ihn einfach nicht los. Die Menschen gehen spazieren, machen Einkäufe, feiern Hochzeiten und Kinder spielen wie jeden Tag im Freien. In diesem sorglosen Trubel bleibt jeder Versuch, der unsichtbaren Katastrophe zu entkommen, ohne Erfolg. Vielleicht kann ein Mensch in einer solchen Situation auch einfach nur weiter machen, um noch einen Moment lang glücklich zu sein. Einen Moment, in dem die Sonne scheint und das Gras noch grün ist…
Mit dem Fokus auf das Innere und die Gefühle der Protagonisten im Augenblick der Apokalypse erzählt Mindadze ein Drama, das sich zu einem tragikomischen Tanz auf dem Vulkan entwickelt und einen beklemmenden Blick auf menschliches Handeln im Angesicht der Katastrophe wirft. Der rumänische Kameramann Oleg Mutu (»4 Monate, 3 Wochen und 2 Tage«) übernahm die außergewöhnliche Bildgestaltung des von jungen Nachwuchstalenten getragenen Films.