Triff die Elisabeths!

Komödie, Frankreich 2009, 90 min

Eigentlich ist Lucien Jean-Baptiste, wie der Held seines Films auf den Antillen geboren, Schauspieler und Synchronsprecher. Eine Kindheitserinnerung inspirierte ihn zu seinem Debüt als Drehbuchautor und Regisseur. Sein Film, der im Original »Der erste Stern« heißt und in Frankreich fast zwei Millionen Zuschauer hatte, erzählt die Geschichte von Jean-Gabriel, der mit seiner (weißen) Frau und den drei Kindern in Créteil, einer Banlieue von Paris, zu Hause ist: ein Träumer, der seine Zeit lieber mit Wetten verbringt, als sich um die Familie zu kümmern. Gerade wieder einmal abgebrannt, verspricht er seinen Kindern übermütig einen Ski-Urlaub und muss nun nicht nur das Geld dafür erarbeiten, sondern auch noch ohne seine Frau auskommen, die genug von seinen Träumereien hat. Mit einem geborgten Auto und der resoluten Großmutter als Babysitter im Gepäck geht es schließlich ab in die Berge.
Lucien Jean-Baptiste inszeniert seine »schwarze« Komödie in einer weißen Schnee-Welt - einer »Monde Blanc« - ohne Scheu vor grellen Tönen, aber mit viel Liebe zu seinen Figuren. Der anrührendste Moment kommt, als Töchterchen Manon bei einem Gesangswettbewerb am Urlaubsort auftritt - ganz wie einst Jean-Baptiste, der als kleiner Junge in einem voll besetzten Skistadion »Ma France« des linken Chansonniers Jean Ferrat gesungen hatte.
Angela Stuhrberg