Rangierer

Dokumentation, DDR 1984, 22 min

20 Minuten lang quietschende Bremsen, Hämmern, Pfiffe, das Aufeinanderknallen von Metall. Dumpf. Schwarzweiß. Hart im Kontrast. Brachial im Verzicht auf Musik, Sprache.
»Rangierer« von Jürgen Böttcher - 1984 gedreht auf dem Güterbahnhof Dresden-Friedrichstadt ist heute eine Ikone des sozialistischen Realismus. Gefilmt und montiert von einem, der zeitlebens versucht hat, sich der engen Behausung des „sozialistischen Realismus“ in seiner Kunst und seinen Filmen zu widersetzen. Ein Widerspruch? Ein Lehrstück.
Auferstanden aus Ruinen…
„Es wurde für mich unerträglich, im Film nicht sagen zu können, was Leute denken. Und da habe ich mir gesagt, die reden gar nicht mehr. Und Schluss. Nur zeigen, wie rangiert wird. Dass Sprache nicht mehr die Rolle spielt. Dass ich gar keine Fragen mehr stelle. … damit der Film die nötige Härte, Klarheit und Sachlichkeit hat.“ (JB)
Das Ergebnis „Rangierer“: Ein Bild/Klang-Kunstwerk, aus der Choreografie eines sozialistischen Arbeitstags herausgeschält. Monumental, zyklisch, Sisyphos im Gleisbett.

Buch: Jürgen Böttcher, Ulrich Eifler

Regie: Jürgen Böttcher

Kamera: Thomas Plenert

Produktion: DEFA-Studio für Dokumentarfilme

Bundesstart:

Start in Dresden: