2012

Science-Fiction/Drama, USA 2009, 158 min

Der gute Roland hat sich mal wieder selbst übertrumpft und setzt zum Thema Erde-kaputt-geh nach »Independence Day« und »The Day After Tomorrow« noch mal einen drauf. Nun hat ja Emmerich bereits fast jeden bekannten Science Fiction- und Heimsuchungsfilm zitiert, was aber im vorliegenden Film abgeht, macht »2012« wahrscheinlich zur Mutter aller Katastrophenfilme überhaupt und ist offensichtlich das Best Of aus allen Zelluloiden diesen Genres. Weil, ja weil, mehr kann eigentlich gar nicht auf der Erde in den Arsch gehen, außer man würde sie gleich pulverisieren. Nun wusste ich auch bis dato nicht, dass am 21. Dezember 2012 so ein oller Kalender der Mayas zu Ende geht und das gleichbedeutend sei, dass dann Schulz ist hier auf Erden, was ich persönlich für Quatsch halte, denn irgendwo ist ja immer Schluss auf solch einem Kalender. Ich habe mal auf meinen Rechner geguckt. Im Jahre 4599 habe ich aufgehört weiter zu klickern. Von daher…
Da sich aber Roland Emmerich nicht auf meinen Rechner bezieht, sondern auf diesen Mayataschenkalender, ist 2857 Jahre früher Schluss mit Lustig und die amerikanische Filmregierung mit politisch korrektem, farbigen US-Präsidenten erfährt vom nahenden Ende der Erde. Da das bevorstehende Szenario sehr glaubhaft ist, beginnt man auch sogleich ’ne Arche Noah zu bauen, in die natürlich wie schon in der Bibel nicht alle reinpassen. Da das so ist, unterlässt man es auch, die schnöde Bevölkerung vom nahenden Ende zu unterrichten. Durch Zufall stoßen Jackson Curtis (John Cusack) und seine zwei Kinder bei einem Wandertag im Yellowstone Nationalpark auf eine ehemalige Forschungseinrichtung mit seltsamen Wissenschaftlern included. Nun weiß auch Curtis, dass nicht mehr viel Zeit bleibt und der Plan der Regierung auch ziemlich Grotte ist, zumal dieser ihn eh nicht vorsieht. Nun beginnt das, was in solchen Filmen ständig passiert: Ein Wettlauf mit der Zeit. Die hat es aber gewaltig in sich und erinnert zuweilen an ähnliche Situationen wie bei Spielbergs »Indiana Jones«, wenn es darum geht, vor etwas zu entkommen, nur dass es hier an optischer Gewaltigkeit kaum zu überbieten ist und sich der 2002er Tsunami dagegen ausnimmt, als würde mein Sohn mit unserer norwegischen Waldkatze von meiner Aluhaushaltsleiter in die gefüllte häusliche Badewanne springen. Dass alles gut wird, weiß der aufmerksame Cineast schon dadurch, dass nur bei Michael Hanneke Kinder draufgehen. Also dann, rumpel rumpel und Wasser Marsch.
Ray van Zeschau (Nichtschwimmer)
Ray van Zeschau