Nokan - Die Kunst des Ausklangs

Drama, Japan 2008, 130 min

Niemand hätte im Februar bei den OSCAR-Verleihungen dem völlig unbekannten japanischen Film »Nokan - Die Kunst des Ausklangs« gegen Favoriten wie »Die Klasse« und »Waltz with Bashir« eine Chance gegeben. Nun bekommen auch wir endlich die Gelegenheit herauszufinden, was auch noch viele andere Jurys (u.a. Japanischer Filmpreis, Montreal) zu Auszeichnungen bewog. Erzählt wird die Geschichte vom Cellisten Daigo, der seine Arbeit verliert, als sein Orchester aufgelöst wird. Er kehrt zusammen mit seiner Frau Mika zurück in seine Heimatstadt. Auf der Suche nach einer neuen Beschäftigung findet Daigo eine verlockende Stellenbeschreibung. In der Hoffnung, bei einem Reiseunternehmen angestellt zu werden, spricht er vor, es stellt sich aber heraus, dass es sich um die Vorbereitung für die „letzte Reise“ Verstorbener handelt, die nach einem speziellen Zeremoniell, Nokan genannt, durchgeführt wird. Da dieser Beruf nicht sehr angesehen ist, verschweigt er ihn gegenüber Frau und Freunden. Erst nur vom Geld gelockt, entwickelt Daigo allerdings immer mehr Verständnis für den Tod und seine Rituale. Bis zu dem Punkt, als seine Frau die Wahrheit herausfindet und ihn vor die Wahl stellt.
Dem Hauptdarsteller Masahiro Motoki wurde bei einer Reise nach Indien, wo die alltägliche Nähe von Tod und Leben ihn beeindruckten, der Unterschied beim Umgang mit dem Tod in den verschiedenen Gesellschaften bewusst. So wuchs in ihm der Wunsch einen Film zu machen, der die Menschen den Tod anders verstehen lässt und die Sympathie auf die Seite derer legt, die mit ihm arbeiten.