Public Enemy No. 1 - Todestrieb

Kriminalfilm, Frankreich 2008, 133 min

Was tun die meisten Regisseure, wenn ihr ehrgeiziges Filmprojekt zu groß, zu episch ist, um es in erträglicher Länge ins Kino zu bringen? Richtig, sie schneiden Szenen weg. Und was machen gute Regisseure unter der gleichen Situation? Sie legen den Film als Mehrteiler an! Während es im April »Public Enemy No.1 - Mordinstinkt« in die Kinos geschafft hat, kommt nun im Mai »Public Enemy No.1 - Todestrieb«. Beide drehen sich um Jacques Mesrine, den wohl meist gesuchten Straftäter Frankreichs und Kanadas in den Jahren rund um das Jahr 1975. Wo »Mordinstinkt« sich seinem Aufstieg widmete, geht »Todestrieb« auf dessen Höhenflüge bis hin zu seinem Tod ein. Dabei ändert sich nicht nur der Grad der Gewalt, sondern das komplette Genre. »Public Enemy No.1 - Todestrieb« ist ein waschechter Action-Thriller. Die Fragen des Films ähneln fast schon denen des Baader Meinhoff Komplexes. Es geht um die Entromantisierung vermeintlicher Pop-Star Ganoven früherer Tage. Dem Zuschauer wird mit Hilfe schneller Handkameraeinsätze das volle Spektrum der Kriminalität versucht zu vermitteln. Denn auch wenn die Filme stellenweise mit Charme und Witz daherkommen, geht es doch um nichts anderes als die nicht enden wollende Spirale der Gewalt, gebündelt mit einem Strom aus Blut.
Julio Epin
Julio Espin