Endlich Witwe

Komödie, Frankreich 2007, 97 min

Anne-Marie (Michèle Laroque) lebt in einer Villa am Meer mit cremefarbener Einrichtung, Rassepudel und einem Ehemann, der sie nicht versteht. Liebe und Freiheit findet sie bei dem Bootsbauer Léo (Jacques Gamblin), der mit ihr ein neues Leben beginnen möchte. Doch immer wieder stellt sie die Erwartungen der Gesellschaft an sie als Ehefrau über ihr persönliches Glück. Als Léo eine Arbeit in Hongkong angeboten bekommt, entschließt sie sich endlich doch, ihre Ehe zu beenden. Doch während sie ihre Abreise vorbereitet, kommt ihr Mann bei einem Autounfall ums Leben. Nun reist erstmal die Familie an, um ihr in ihrer vermeintlichen Trauer beizustehen. Und abermals verfällt Anne-Marie in ihr altes Muster, der Erwartung anderer gerecht werden zu wollen, und spielt die traurige Witwe. Da sie sich weiterhin mit Léo trifft, verstrickt sie sich gegenüber ihren Verwandten in Ausreden und Widersprüche. Somit sind die anderen noch mehr von dem kritischen Seelenstand der jungen Witwe überzeugt und richten sich nun für längere Zeit im Haus ein. Für Anne-Marie bleibt die Frage, wie lange sie den Schein wahren kann und ob Léo ewig wartet…
Isabelle Mergault, die 2005 mit ihrer ersten Regiearbeit »Sie sind ein schöner Mann« begeisterte, erzählt die Geschichte einer Frau, die lernen muss, sich über Fassade und angebliche Verpflichtungen hinwegzusetzen, um ihr eigenes Glück zu finden. Obwohl der Geschichte ein tragischer Umstand zu Grunde liegt, verliert sie nie ihren Schwung und ihre Komik.