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Norman

Drama/Thriller, USA/Israel 2016, 119 min

Norman Oppenheimer (Richard Gere) lebt allein in New York und ist ein ganz normaler Kleinunternehmer. Er träumt immer noch vom großen Erfolg. Immer wieder denkt er sich neue Finanzpläne aus und will sich unbedingt ein großes Netzwerk aufbauen. Mit seiner Firma Oppenheimer Strategies bietet er Beratungen der geschäftlichen und politischen Art an. Dabei hat er sich hauptsächlich auf amerikanisch-israelische Kunden spezialisiert, da er auch selbst Jude ist. Die meisten Aufgaben, die er verrichtet, sind jene, für die sich andere zu schade sind oder nicht dabei gesehen werden wollen. Allerdings ist er ein bisschen penetrant, weswegen er die meisten Kunden wieder abschreckt. Denn Norman ist auch ein ziemlicher Gauner, der gar kein echtes Büro und auch keine wirklichen Kontakte besitzt und das Meiste nur vorgaukelt. Als er eines Tages den israelischen Politiker Micha Eshel (Lior Ashkenazi) ein sehr teures Paar Schuhe schenkt, wendet sich das Blatt. Denn einige Jahre später wird Micha zum Premierminister ernannt und erinnert sich an Norman. Plötzlich hat er Einfluss. Nun plant Norman seinen größten Coup, der Micha, Normans Neffe Philip Cohen (Michael Sheen), den Rabbi Blumenthal (Steve Buscemi) und noch einige andere miteinander verknüpfen soll. Doch auch dieser Plan soll nicht von Erfolg gekrönt sein. Norman muss auf einmal eine internationale Krise abwenden.
»Norman« ist der erste englischsprachige Film des israelischen Regisseurs Joseph Cedar (»Beaufort«). Gedreht wurde in New York City und Jerusalem. Der Hauptcharakter Norman geht auf die biblische Legende von Joseph und dem Pharao zurück, ist aber ebenso inspiriert von der uns eher bekannten Geschichte des Joseph Süß Oppenheimer, Banker des Herzogs Karl Alexander von Württemberg. Der war zentrale Figur in Wilhelm Hauffs Novelle und Lion Feuchtwangers Roman aber auch in Veit Harlans antisemitischem Propagandafilm. Cedar greift das Motiv des Hofjuden auf, der aus dem ausgegrenzten Volk nach dem 30-jährigen Krieg zum unentbehrlichen Finanzmakler der Herrschenden aufsteigt und daher von den geltenden Einschränkungen gegen sein Volk ausgenommen wird. Das Finanzgeschäft war eine der wenigen beruflichen Optionen für Juden, denn Christen waren die Zinsgeschäfte verboten, der Drang der Herrschenden nach Geld aber riesig. Trotz ihres Einflusses aber blieben die Hofjuden Sklaven ihrer Herren, ihr Leben hing von deren Gunst ab.
Premiere feierte »Norman« mit dem englischen Originaltitel »Norman: The Moderate Rise and Tragic Fall of a New York Fixer« im September 2016 auf dem Telluride Film Festival und kurz darauf auch in Toronto.
Anne