Nichts geht mehr

Komödie, Deutschland 2007, 87 min

»Die fetten Jahre sind vorbei« - und eigentlich ist es längst überfällig, dass nichts mehr geht. Doch das gesellschaftliche Entfetten kann in hiesigen Zeiten dauern. Zu lang für manche. Im verschlafenen und nach wie vor satten Bochum - das hier für jede beliebige deutsche Stadt stehen kann - möchte August (Jean Luc Bubert) deshalb endlich mal für ein wenig Stimmung sorgen und gewinnt seinen Bruder Konstantin (Jörg Pohl) für den Plan, über Nacht die wichtigsten Verkehrsampeln zu schwärzen. Tatsächlich versinkt die Stadt am nächsten Morgen im Chaos. Die Brüder haben es geschafft - »Nichts geht mehr«. Als August sich daraufhin von seinem partysüchtigen Freundeskreis feiern lässt, erahnt Konstantin bereits die Nachwirkungen ihres „Streiches“, als sie von der Polizei gesucht werden und die deutsche Medienlandschaft von einer terroristischen Gruppe schwafelt. Kurz entschlossen fliehen beide deshalb nach Hannover, wo die Eltern von Konstantins Freundin eine Zweitwohnung besitzen. Mit unterschiedlichen Einstellungen beginnen sie im „Untergrund“ den Geruch des Outlaw-Lebens zu schnüffeln - bis sie die Realität im Deutschland von Merkel, Schäuble & Co langsam wieder einholt…
Mit unbefangenem Humor inszeniert Florian Mischa Böder eine Mischung aus frecher Komödie und sensibler Beziehungsgeschichte zweier ungleicher Brüder, die zugleich als Zustandsbericht der deutschen Gegenwartsgesellschaft dienen kann: Alles, was die jungen Leute heute wissen, ist, dass sie nicht einverstanden sind. Für unfähige Volksvertreter ein nur allzu beunruhigendes Gefühl.

Buch: Florian M. Böder, Alexander Pellucci

Regie: Florian M. Böder

Darsteller: Jörg Pohl, Jean-Luc Bubert, Nadja Bobyleva, Susanne Bormann, Oliver Bröcker, Hauke Heumann

Kamera: Ergun Cankaya

Musik: Tobias Ellenberg, Daniel Backes

Produktion: aquafilm, ZDF, Peter Kreutz, Jörg Schneider

Bundesstart: 08.05.2008

Start in Dresden: 12.06.2008

FSK: ab 12 Jahren