Warum Männer nicht zuhören und Frauen schlecht einparken

Komödie, Deutschland 2007, 103 min

Von den einen als perfektes Spiegelbild der alltäglichen Mann-Frau-Beziehung geliebt, von anderen als klischeehafte Schenkelklopfernovelle verteufelt. Barbara und Allan Peases »Warum Männer nicht zuhören und Frauen nicht einparken können« hat nicht nur die Leserschaft gespalten, sondern allem zum Trotz einen überaus beachtlichen Verkaufserfolg zu vermelden gewusst. So war es nur eine Frage der Zeit, bis der Stoff letztendlich in Richtung Leinwand portiert wird. Ein ähnliches Schicksal wie der Vorlage dürfte wohl auch Leander Haußmanns Adaption widerfahren. Zahlreiche Begebenheiten scheinen in Haußmanns (»Sonnenallee«) viertem Film wie aus dem wahren Leben gegriffen, übertreffen sich jedoch geradezu in ihrer Klischeehaftigkeit. Die Hauptprotagonisten Macho Jan (Benno Führmann) mit seinem überteuerten Sportwagen und die Verlagsangestellte Katrin (Jessica Schwarz), die selbigen beim Einparken mehrmals rammt, sind nur zwei der Figuren aus Leander Haußmanns Augsburger Stereotypenkiste. Unter anderem vertreten sind Muskel-Rocker im Lederoutfit, seine blonde großzügig ausgestattete Ex, der frauenanziehende Weltenbummler, das vermeintlich perfekte Pärchen und so weiter und so fort. Wer diesen Film sieht und keine Bezüge zu jemandem im „wahren“ Leben herstellen kann, wohnt und lebt wahrscheinlich seit mehreren Jahren im Keller seiner Mutter (Zimmerservice inklusive). Die Story erfüllt ihren Zweck gänzlich. Mann A schleppt Frau A ab, sieht wie Frau B seinen Wagen rammt, verliebt sich und läuft ihr nach. Während dessen wartet Frau A brav und verliebt sich in Mann B, dieser ist Mann As bester Freund. Mann B heiratet Frau A und verlebt eine vermeidlich perfekte Ehe voller „Schatzi“, „Bärchen“ und „Wir“. Während dessen kommen Mann A und Frau B auch zusammen, behalten jedoch ihre Würde und steuern den Zuschauer in weitere 60 min illustre Kalauer-Unterhaltung. Ob dies ein zweiter »Der bewegte Mann« ist, darf bezweifelt werden, doch man kann, eine gewisse Kompromissbereitschaft vorausgesetzt, doch seinen Spaß haben, auch wenn Bennos Bärtchen eher an Satan als an den Durchschnittsmann erinnert.
José Bäßler