December Boys

Drama, Australien 2007, 105 min

Das ist das Schönste am Kino. Es wurde eigentlich erfunden, um einen wieder in die Kindheit zurückzubringen. Dazu braucht es keinen Harry-Potter-Zauber oder schwarze Magie. Es genügt einfach, zu beginnen mit ’Es waren einmal vier Jungs…’. Und schon gerät der Ritt auf einem Motorrad zum unvergesslichsten Kindheitserlebnis. Wenn man dazu noch aus einem katholischen Waisenhaus stammt wie die vier December Boys, dann ist der bloße Anblick des Pazifiks eine paradiesische Offenbarung. So geschehen 1960, als vier Burschen, die zufällig im Dezember Geburtstag hatten, von Schwester Beatrice auserwählt wurden, etwas ganz Unerhörtes zu tun. Maps, Misty, Spark und Spit kannten bislang nur die Baracken und den Hof des St. Gregorys Waisenhauses und plötzlich fahren sie mit Vater Scully ans Meer. Die McAnshs, ein altes Wohltäter-Pärchen, wollten ihnen ein wenig wohltun. Selbstverständlich wird nach diesem Trip nichts mehr so sein wie davor, denn sie machen neben christlicher Nächstenliebe noch vier andere, weitaus wichtigere Entdeckungen. Die vier! Alkohol, Zigaretten, Motorräder und Mädchen. Und noch bevor sie überhaupt wissen, wo sie übernachten werden, haben sie mehr Abenteuer erlebt als im ganzen Leben davor. Allein der Moment, wo Teresa vom Surfen kommt und aus den Wellen auftaucht, reicht aus, um einen halben Monat lang immer wieder zu der Stelle am Wasser zu laufen und nachzuschauen, ob sich dort vielleicht der Eingang zum Paradies befindet. Und erst Teresas Boyfriend! Der Zirkus-Akrobat mit dem unerschrockenen Namen Fearless kennt den anderen Eingang. Jenen, durch den man nur auf einer schwarzen Harley reiten darf. Wer will der erste sein? Von der zutiefst religiösen Absicht des alten McAnsh Paares, den Jungs einen schönen Monat zu schenken, bleibt zunächst nicht viel Andächtiges übrig. Maps, der Älteste unter ihnen, bekommt von Lucy erstklassigen Unterricht im Küssen. Ein breites Harry-Potter-Grinsen taucht da in Daniel Radcliffs Gesicht auf. Endlich kann er mal mit anderen Mädchen knutschen. Von sowas fällt Spark immer in Ohnmacht, er hält sich lieber an die illustrierten Magazine, während Misty beim Tauchen ebenfalls eine Jungfrauen-Erscheinung hat. Bald schon finden sie heraus, dass nur drei von ihnen wieder zurück ins St. Gregorys müssen. Einer darf bleiben, denn einer soll adoptiert werden von Teresa und Fearless. Von dem Moment an ist der Zauber gebrochen und aus den vier dicken Freunden werden im Kampf um die Gunst der zukünftigen Eltern vier kleine Rivalen.