Die Liebe in den Zeiten der Cholera

Drama, USA 2007, 138 min

Wir haben mal wieder das Problem eines als unverfilmbar geltenden Romans. Da braucht es schon eines gnadenlosen Draufgängers wie Mike Newell, der von der klassischen Komödie (»Vier Hochzeiten und ein Todesfall«), über die Fantasy-Mega-Hits »Harry Potter und der Feuerkelch«) bis zur melodramatischen Pädagogentragödie (»Mona Lisas Lächeln«) alles gut zu servieren weiß. In dem Thema angepassten südamerikanisch warmen bis schwitzenden Bildern erzählt er die Geschichte des armen Postboten Florentino, der sich im Jahre 1879 in die wunderschöne Fermina verliebt, Tochter aus gutem Hause. Sie erwidert sogar seine Liebe und es entspinnt sich eine rege, wenn auch etwas einseitige Korrespondenz. Doch als eine Entscheidung ansteht, lehnt Fermina auf Drängen ihrer Familie, die eine bessere Partie erhofft, ihren Verehrer ab und heiratet standesgemäß. So sind eben Frauen.
Aber Männer halten durch. Über 50 (in Worten fünfzig) Jahre verfolgt Florentino die große Liebe seines Lebens, um sie schließlich…
Was Nobelpreisträger Marquez an Poesie und Drama erdichtete, ist wahrlich nicht in der Vollkommenheit des Romans in einem Film unterzubekommen. Aber ein sehenswertes Stück Kino zum Träumen und Streiten ist der Film allemal. Wesentlich dazu bei trägt auch der atmosphärisch stimmige Soundtrack, bei dem alle Freunde lateinamerikanischer Musik voll auf ihre Kosten kommen dürften.