Hot Fuzz - Zwei abgewichste Profis

Kriminalkomödie, Großbritannien 2007, 121 min

Ich liebe Explosionen. Und Bremsspuren im Asphalt? Ja, absolut. Und was ist mit laberigen Doughnuts, entlaufenen Schwänen und was ist mit Peter „Santa Claus“ Jackson as the usual suspect? Alles kein Problem, Hauptsache man hat im Kino das Gefühl, mit der nächsten Explosion mutieren Mister Bond, himself und Mister Bean, indeed, gemeinsam zu den Beastie Bobbies… Der hotte Nicholas Angel und der fuzzelige Danny Butterman treffen aufeinander wie Nitro und Glyzerin. Und gäbe es dieses Traumteam nicht schon seit »Shaun Of The Dead« und der grandiosen TV-Serie »Spaced«, man müsste es glatt erfinden. Jetzt sind sie wieder da. Simon Pegg und Nick Frost. Sie sprengen gemeinsam Seeminen in Scheunen, gehen wieder gemeinsam auf die Jagd und springen erneut über Gartenzäune. So gesehen, hat die Zwangsversetzung des Super-Bullen Nicholas Angel in das scheintote Somerset Städtchen Sandford doch etwas Saukomisches. Good Luck Nicholas. Seine ehemalige Londoner Arbeitsstelle hatte die tausendprozentige Aufklärungsrate von Super-Nikki satt. Der lochte selbst jeden Gartenzwerg ein, legte halbwegs jedem Hydranten Handschellen an und überflügelte mit seiner Kombinationsgabe noch die Gebrüder Sherlock&Doyle um Lichtjahre. In Sandford lässt er sich hingegen erst mal ganz entspannt auf dem Sofa nieder. Verbrechen gibt’s hier praktisch Null. Hier heißt es ganz, ganz kleine Brötchen backen, besser noch, man sucht sich ein Hobby. Damit der Dienst als Bobby nicht so lähmt. Allein dieser Danny Butterman - der wandelnde Gedankenblitz - würde glatt Tote nervös machen, mit seinem ländlichen Phlegma. Es braucht Zwerchfell-Kondition, denn der neueste Leinwand-Kracher von Kultregisseur Edgar Wright und Drehbuchschreiber Simon Pegg hält bis zur letzten Salve, was er breitreifig verspricht. Kaum dass man sich eine fröhlichere Mischung ersinnen könnte, als diese respektlose britische Actionkomödie. Zwei grandios aufeinander gecastete (und seit Jahren bestens brabbelnde) Buddies, ähmm, Bobbies gehen auf Schwanenjagd. Hier wird gestorben wie einst zu Monty Pythons Zeiten, unverhofft und zum Schreien komisch. Nahezu jedes Genre wird üppig in Wort und Bild zitiert, auch diverse Pyrotechnik kommt zum Einsatz. Und kein Auge bleibt trocken, wenn Ex-James-Bond Timothy Dalton als Mister Skinner (Skinner, Skinner, Skinner… da war doch auch was?) Schaum auf’s Guiness gibt oder Cate Blanchett als Engel von Nicholas Angel im Pub auftaucht.