Für den unbekannten Hund

Drama, Deutschland 2007, 107 min

Gesellschaftliche Tabu-Themen filmisch aufzugreifen, Fragen zu stellen und damit wichtige und längst überfällige Diskussionen anzustoßen, scheint ihre Stärke zu sein: Mit ihrem Kino-Debüt »Oi! Warning« ist dies den Filme machenden Brüdern Dominik und Benjamin Reding bei Publikum wie Presse eindrucksvoll gelungen, obgleich einige brüskierte Glatzen das Wort Dialog nicht zu ihrem Wortschatz zählten und zuschlugen. Über vier Jahre arbeiteten die Brüder an ihrem neuen, wiederum außergewöhnlichen Film und beschäftigen sich in »Für den unbekannten Hund« erneut mit einem bestenfalls als Randnotiz erscheinenden Thema: Der stetigen Zunahme von geradezu kaltblütig verübten Gewalttaten junger Menschen.
Bastian ist Betonbauergeselle und hat einen Menschen getötet. Ohne Grund und ohne Reue ließ der gerade Zwanzigjährige einen Stadtstreicher über „die Klinge springen“. Sein Mord bleibt unentdeckt und ungesühnt. Lediglich die Erpressung des einzigen Tatzeugen zwingt Bastian schließlich zur Flucht. Mehr aus Bequemlichkeit denn aus bewusster Entscheidung, schließt er sich einer Gruppe reisender Handwerksgesellen an. Seine Erfahrungen auf der Wanderschaft und die Freundschaft zum wildesten der Gesellen, dem Steinmetz Festus, treiben mit der Zeit erste Risse in Bastians Seelen-Beton. Als er erfährt, dass Festus der beste Freund seines Opfers war, wird aus dem verdrängten Mord der Wendepunkt seines jungen Lebens… Diskussionen garantiert - und definitiv erwünscht!