TRAILER

The Host

Action, Südkorea 2006, 120 min

Die Menschen in Asien haben schon einen seltsamen Filmgeschmack. Nein, es geht um keinen Bollywood-Film sondern um »The Host«. Selbiger kommt aus Südkorea und hat dort allein 13 Millionen Menschen ins Kino gelockt. 13 Millionen! Das Land hat nur 48 Millionen. Das bedeutet fast 30 Prozent oder anders gesagt, jeder dritte Südkoreaner hat für diesen Film Geld bezahlt! Was ist das denn für ein Film? Tolle Story? Klasse Schauspieler? Fantastische Spezial Effects? Pustekuchen! Der Film bedient sich an sämtlichen Klischees der Filmlandschaft. Ein cowboyhaft nuschelnder amerikanischer Gerichtsmediziner zwingt seinen koreanischen Untergebenen, tausendmillionenmilliarenundeinhundertvier Liter Formaldehyd in den Fluss zu kippen. Folge dessen mutiert irgend ein Fisch zu einem 8x3x4 Meter Über-Fisch mit vier Beinen, welcher 6 Jahre später an Seouls Ufern ein Blutbad anrichtet und die Tochter/Enkelin/Nichte unserer Hauptprotagonisten verschleppt… in seinem Magen. Bei den Familienangehörigen handelt es sich um einen vertrottelten Loser, einen alten liebenden Opa, einen Yuppie und eine weltklasse Bogenschützin mit Konzentrationsproblemen. Nachdem diese uneine Familie in einer einminütigen Sequenz auf dem Boden sielend ihrem Schmerz freien Lauf lässt, bekommen sie „überraschend“ einen Anruf des vermissten Mädchens und kämpfen fortan gegen Armee, Polizei, den Staat an sich, schielende englische WHO-Mitarbeiter und natürlich das Flussmonster, um die Verschollene zu retten. Selbige freundet sich während dessen mit einem ebenfalls verschleppten Jungen an.
Der Film besticht somit weniger durch die oben genannten Grundelemente als durch überziehen eben dieser. Er ist eine Parodie auf sich selbst und die Filmindustrie im Allgemeinen wie dazumal »Scary Movie«. Nur mit mehr Stil. Selbstredend ist eine Hollywoodverfilmung schon geplant.
José Bäßler

Buch: Baek Chul-hyun, Bong Joon-ho, Ha Won-jun

Regie: Bong Joon-ho

Darsteller: Song Kang-ho, Byun Hee-bong, Park Hae-il, Bae Du-na, Ko Ah-sung, David Joseph Anselmo, Park No-shik, Brian Rhee, Paul Lazar

Kamera: Kim Hyung-goo

Sprecher: Oh Dal-su

Produktion: Cheongeoram, Cineklick Asia

Bundesstart: 29.03.2007

Start in Dresden: 29.03.2007

FSK: ab 16 Jahren