Eden

Drama, Deutschland/Schweiz 2005, 104 min

Ein Film wie ein Festmahl für cineastische und kulinarische Gourmets: In einer verschlafenen Kleinstadt im Schwarzwald betreibt der dicke, schüchterne und exzentrische Meisterkoch Gregor (Josef Ostendorf) ein kleines erlesenes Restaurant. Für ein ausgesuchtes Publikum zelebriert er hier seine „cucina erotica“ und weiß genau, warum er dies tut: „Mit der Entdeckung des Kochens begann die Entwicklung vom Steinzeitmenschen zum Homo Sapiens. Kochen ist die Mutter der Philosophie, der Chemie, der Physik. Kochen ist Dichtung, Transformation, Schöpfung. Kochen ist die älteste Kunstgattung, älter als die Höhlenmalerei.“
Als er in seiner spärlichen Freizeit eines Tages die verheiratete Eden kennenlernt, verändert sich so einiges. Denn platonische Genießer-Treffen reißen beide fortan aus einem mehr als gleichförmigen Alltag, und Edens Ehe beginnt wieder aufzublühen. Doch in der kleinen Kurstadt gibt es keine Geheimnisse. Als Edens Mann Xaver die „cucina erotica“ schließlich zum ersten Mal erlebt, schmeckt er förmlich, dass er handeln muss, um seine Frau nicht zu verlieren…
Mit Eden wirft Regisseur Michael Hofmann einen unkonventionellen Blick auf menschliche Beziehungen und weiht seine Zuschauer zugleich in eine Welt kulinarischer Geheimnisse ein. Gewürzt mit bittersüßem Humor zeigt er, wie eine im Grunde wunderschöne Romanze zu einem schier unerreichbaren Traum wird. An der Seite eines großartigen Josef Ostendorf überrascht die frühere VIVA-Moderatorin Charlotte Roche in ihrem sehenswerten Spielfilmdebüt.