Marie Antoinette

Drama, USA 2006, 123 min

Im Film gehts um das Leben der Frau an der Seite des Königs Ludwig XVI. von Frankreich.
Ein Rausch von Farben und Bildern zeigt den Hof von Versailles und andere Orte, wo die beiden tatsächlich ihr Leben verbracht haben.
Die 14-jährige Marie A. (Kirsten Dunst „Interview mit einem Vampir“) wird von ihrer Mutter, der strengen österreichischen Kaiserin Maria Teresia (Marianne Faithfull) an den französischen Thronfolger verheiratet. Das Ganze dient der Festigung der politischen Beziehungen der beiden Familien.
König Ludwig XVI. (Jason Schwarzman) ist ein eigenwilliger, eigensinniger Typ, der keinen Schimmer davon hat bzw. sich kein bisschen dafür interessiert, was man mit einer schönen Frau nach Sonnenuntergang wohl anstellen könnte. Die Ehe bleibt sieben Jahre kinderlos. Marie Antoinette gibt sich alle Mühe, versucht sonstwas, um zu gefallen. Keine Chance. Auch die neuen Verwandten sind missgünstige, lästernde, unangenehme Wesen. Kein Wunder, dass die Frau todtraurig und gefrustet beginnt, in die Shopping- und Partywelt zu flüchten. Nur in einem Maße, das wir wahrscheinlich alle nicht nachvollziehen können. Politik hat sie nie interessiert.  
Die oscarprämierte Sofia Coppola („Lost in Translation“) inszenierte ihre persönliche Version, basierend auf der Biografie von Antonia Fraser. Ziel war eher, die Gefühle und das Wesen Heranwachsender als einen theatralischen historischen Kostümfilm zu zeigen. Ein geschickter visueller Stil sieht das eitle, dekadente Leben am Hofe durch die Brille der Popkultur mit einem coolen Soundtrack von The Strokes, Siouxsie and the Banshees, The Cure, New Order und Air.
Bettina D. Schneider