Offset

Drama, Deutschland 2005, 109 min

Alexandra Maria Lara, die mit ihrer Rolle in »Der Untergang« zu einem Kinostar wurde, kehrt mit diesem Film von Regisseur Didi Danquart (»Viehjud Levi«) in ihre alte Heimat zurück. Geboren in Rumänien, kam sie mit ihren Eltern 1983 in die BRD. Ihr Vater war der bekannte rumänische Schauspieler Valentin Platareanu und Vizedirektor der Schauspielschule in Bukarest .
Der Film sticht durch sein reizvolles Thema, die Liebe zweier Menschen aus verschiedenen Kulturkreisen und sein fremdartiges Lokalkolorit aus der aktuellen Vielzahl deutscher Filme heraus. Regisseur Didi Danquart erzählt spannend und unterhaltsam von damit verbundenen Missverständnissen, Klischees und Ängsten. Aber auch über die Leichtigkeit der Jugend, die scheinbar leichtfüßig über diese Barrieren springt und dabei doch fallen kann.
Dolmetscherin Brindusa arbeitet im Bukarest des Jahres 2005 als Sekretärin des Druckereibesitzers Iorga. Dabei lernt sie den jungen deutschen Ingenieur Stefan kennen, der eine neue Offsetmaschine in Iorgas Druckerei einrichtet. Schnell verlieben sie sich und wollen heiraten. Später wollen sie gemeinsam nach Deutschland gehen. Das alles passt Iorga gar nicht, und mit aller Macht versucht er, die Heirat zu verhindern und verwickelt sich und das junge Liebespaar in eine Auseinandersetzung um Liebe, Macht und kulturelle Identität. Als die Familie von Stefan aus Deutschland anreist, um die Hochzeit zu feiern, spitzt sich die Situation zu und Brindusa steht vor einer existenziellen Entscheidung. Den Vater von Brindusa spielt übrigens, wie im „richtigen“ Leben Valentin Platareanu, der damit eine Kostprobe seines Könnens liefert. Bisher war er lediglich in kleineren Rollen in »Berlin is in Germany« und »Cowgirl« zu sehen.
Entstanden ist ein spannender und dabei doch sehr behutsamer Film, der Fragen zu existenziellen Dingen wie Heimat und Zuhause stellt und dabei keine vorschnellen Antworten liefert.
Auch wenn Alexandra Maria Lara nach ihrem großen Erfolg in »Der Untergang« etwas Pech mit der Rollenwahl hatte (dabei waren Filme wie »Der Fischer und seine Frau«und »Vom Suchen und Finden der Liebe«), beweist sie mit »Offset«ihre Qualitäten als Charakterdarstellerin. Und sie bleibt ein erfrischend „neues“ Gesicht auf deutschen Leinwänden.
Der Film wurde auf zahlreichen Festivals sehr gut angenommen und wurde für den „Filmkunstpreis“ des „Festivals des deutschen Films“ in Ludwigshafen nominiert.
ak