Noch eine Stunde mit Dir

Dokumentation, Italien 2003, 65 min

Familienfotos und -filme, Tagebuchaufzeichnungen und Briefe und auch die Krankenberichte verarbeitet Alina Marazzi zu einer Spurensuche nach der eigenen Mutter, die, von Depressionen gequält, Selbstmord beging, als die Regisseurin 7 Jahre alt war.
Viele Jahre waren die Fundstücke, die Alina Marazzi hier zu einer intensiven Collage verarbeitet hat, in einem Schrank ihrer Großeltern versteckt - ein Familiengeheimnis versiegelt von Staub und Vergessen. Es sind die Familienfotos und -filme, die Tagebuchaufzeichnungen und Briefe und auch die Krankenberichte ihrer Mutter. Dieses Material benutzt Marazzi, um ein Bild dieser hübschen, jungen Frau der Mailänder High Society zu zeichnen, die ihre Mutter war und die sie kaum kannte. Als Alina 7 war und ihre Mutter 33, hat diese, gequält von Depressionen, ihrem Leben ein Ende bereitet.
Mit ihrer visuell beeindruckenden Erinnerungsarbeit hat Alina Marazzi nicht nur eine Lücke in ihrer persönlichen Geschichte geschlossen, sie hat auch ein ergreifendes Porträt einer Depression geschaffen, dem sich der fremde Zuschauer nicht entziehen kann.

Regie: Alina Marazzi

Bundesstart:

Start in Dresden: