München

Drama, USA 2005, 164 min

Während die Spiele der Freude 1972 in München eröffnet werden und die gastgebende deutsche Mannschaft, begleitet von “Hoch auf dem gelben Wagen“ ins Olympiastadion einmarschiert, bereiten sich neun Palästinenser darauf vor, mit Hilfe einer Geiselnahme ihre politischen Ziele zu erpressen. Am 5.September kletterten fünf Mitglieder der PLO-Organisation “Schwarzer September” über einen Zaun ins Olympische Dorf. Die mit Sturmgewehren bewaffneten Geiselnehmer überwältigen ohne Mühe elf israelische Sportler. Binnen kürzester Zeit erlangen sie zumindest das erste ihrer Ziele. Eine weltweite Medienpräsenz angesichts der in München versammelten Weltpresse. Die Forderungen lauten: Freilassung hunderter palästinensischer Gefangener aus den israelischen Gefängnissen, sowie die Freilassung der deutschen RAF-Mitglieder Andreas Baader und Ulrike Meinhof. Beide Länder reagieren mit einem entschiedenen NEIN. Die Olympischen Spiele halten den Atem an.
Regisseur Steven Spielberg kehrt zurück an den Schauplatz einer sehr fragwürdigen Tragödie. Vor den Augen der ganzen Welt gerät eine politische Geiselnahme zum Kräftemessen jenseits der Stadien. Während die bayrische Landesregierung und die Polizei von München fieberhaft versuchen, irgendwie Herr der Lage zu werden, überträgt das DDR-Fernsehen den Geiselnehmern live und frei Haus, wie sich die ersten als Sportler verkleideten Einsatzkräfte anzuschleichen versuchen. Dieser strategische Rückschlag und eine Reihe weiterer inkompetenter Fehlentscheidungen führt letzten Endes zum blutigen Ende auf dem Flughafen Fürstenfeldbruck, bei dem ein Polizist, fünf der neun Geiselnehmer sowie alle israelischen Geiseln ihr Leben verlieren. Doch für Steven Spielberg beginnt die eigentliche Geschichte erst hier. Denn bereits mit dem ersten Bekanntwerden der Geiselnahme startet der israelische Geheimdienst Mossad seine Arbeit. Dessen Chef erscheint im Olympischen Dorf. Der Auftrag ist eindeutig: die lückenlose Erfassung aller beteiligten Palästinenser sowie deren Observation. Auch der Mossad-Mann Avner Kaufmann weiß, egal wie die Sache vor Ort ausgehen mag, Ziel kann nur die schnellstmögliche Liquidation aller Beteiligten sein. Binnen kurzer Zeit haben Kauffmann und dessen Männer alle Hände voll zu tun.