The Weather Man
Man muss ihn einfach gern haben, eben trotzte er noch einem Kugelhagel und spazierte quietschvergnügt durch ein Meer von Patronenhülsen, jetzt kommt Nicolas Cage als Wetterfrosch persönlich aus Chicago. Liebevoll und sympathisch, geschiedener Vater von zwei Kindern, hat er von Berufs wegen die dankbare Aufgabe über ein Thema zu reden, das noch vor allen üblichen (verdächtigen) die unbestrittene Nummer 1 ist. Das Wetter von morgen. Egal welcher Krieg gerade tobt, oder wer den Superbowl verliert, jeden Tag treffen sich irgendwo auf einer Straße zwei vermummelte Kapuzen-Kobolde, um ein nonverbales Statement abzugeben, ob heute gutes Wetter war.
David Spritz ist der Strahlemann im Wetterstudio des örtlichen Fernsehsenders. Er vermeidet es geflissentlich, seine Miene dem aufziehenden Wetter anzupassen. Das führt zu Irritationen. Da fällt schon mal der eine oder andere Burger vom Himmel. Amerikaner mögen es nicht, wenn der Wettermann sie übervorteilt. Über Davids Privatleben steht gerade ein stures Tief, Tochter Shelly bedarf dringenden Zuspruches, sie isst zuviel. Sohn Mike benötigt eine Beratung ganz anderer Natur, er nimmt zu viele Drogen. Vater Robert (Michael Caine, dessen Anwesenheit schon allein den Besuch des Filmes wert ist) wird ein äußerst kritischer Gesundheitszustand attestiert. An dieser Stelle könnten wir etwas Sonne gebrauchen, einen Schmetterlingsschlag sozusagen, der in Davids Leben mal einen mittelgroßen Wirbelsturm auslösen könnte. Die Einladung zum nationalen Sender „Hello America“ stellt David in mehrfacher Hinsicht in den sprichwörtlichen Regen. Private Probleme und berufliche Erfolge treffen unter Bildung heftiger Gewitterfronten mehrfach aufeinander. Blitze zucken und Milchshakes fliegen.
Erfolgsregisseur Gore Verbinski wollte einen Film machen, der wie eine anhaltende Kaltfront oder ein langsam aufziehendes Sommergewitter in Erinnerung bleibt. Der den Schmutz von den Straßen und Seelen spült und Platz macht für nassglänzende Sonnenstrahlen. Nicolas Cage ist dafür der rechte Mann am rechten Ort. Er ist Jörg Kachelmanns großer Bruder, das Wetter mit Charakter.
Buch: Steve Conrad
Regie: Gore Verbinski
Darsteller: Nicolas Cage, Hope Davis, Michael Caine, Gemmenne da la Pena, Nicholas Hoult, Michael Rispoli, Judith McConnell, David Darlow
Produktion: Escape Artists, Todd Black, Jason Blumenthal, Steve Tisch, David Alper
Bundesstart: 02.03.2006
Start in Dresden: 02.03.2006
FSK: ab 6 Jahren