Terkel in Trouble

Zeichentrick/Komödie, Dänemark 2004, 81 min

Terkel geht in die 7a und ist ein ganz normaler Junge. Seine kleine Schwester Rita nervt, seine Mutter nervt und sein Vater -nein- der nervt auch irgenwie. Terkel wohnt in einer kleinen Straße, in einem kleinen Haus. Man könnte auch sagen, er bewohnt den noch verbliebenen Rest heiler Welt, der von Bart Simpson und South Park bislang verschont geblieben ist. Terkel ist der Typ sympathischer Junge, welcher im Musikunterricht mit Mühe und mit einiger Not noch den Triangel abbekommt. Das macht ihn sympathisch. Und wenn die dicke Dorit, die fette Kuh, in der Besenkammer eingesperrt ist, dann wenden sich die zwei Klassen-Rowdys Steen und Saki sofort Terkel zu. Das macht ihn bemitleidenswert. Er ist das zweitbeste Opfer der Klasse. Denn hier wird der Reihe nach gemobbt. Darunter leidet der Junge, ganz klar. Doch Terkels Eltern hören nicht zu, der neue Lehrer hat irgendwie die falschen Ratschläge und Terkels Onkel Stewart vom Kinder-Sorgentelefon ist gerade vollkommen besoffen. In solchen Momenten braucht man einen Freund wie Jason. Der ist immer voll drauf und kann hundertprozentig die Lage checken. Jason weiß, was geht. Er hat den vollen Durchblick und immer ein Eisenrohr einstecken.
Vorsicht! Spätestens jetzt finden wir uns im ganz normalen Wahnsinn wieder. So wie er in unseren Schulen, unseren Familien und auf unseren Straßen anzutreffen ist. Und wir werden ihn bis zum Ende nicht wieder los. Vorsicht! Dieser Film ist nie das, was er vorgibt zu sein. Das Regisseur-Trio Andersen, Christoffersen und Fjeldmark baut sorgsam seine einzelnen Szenen auf, um ihnen dann nacheinander komplett die Fresse zu polieren. Was eben noch aussah wie eine bunte Parabel über die üblichen Teenager-Probleme, springt im nächsten Moment schreiend aus’m dritten Stock, wird bestialisch verprügelt oder erblindet an der Kuchengabel. Gesungen wird auch.
Vorsicht! Dieser Film ist lustig. Sicher, es wird immer Verwandte, Lehrer und auch Schüler geben, die diesen Blick in den Spiegel gar nicht komisch finden. Mag sein, dass sie sich selbst darin wiederfinden. Mag sein, dass sie übersehen, wie jeden Tag hunderte billiger Comic-Serien im Kinderfernsehen noch viel absurdere Dinge zeigen. Mit dem Unterschied, dass diese offiziell und erklärtermaßen der Belustigung dienen sollen und dass die dort Geschlagenen oder Verstorbenen ohne jeden Blutverlust davonkommen. Vorsicht! Dieser Film hat keine Moral. Sie stand bei Drehschluss noch nicht eindeutig fest.

Buch: Mette Heeno

Regie: Stefan Fjeldmark, Kresten Vestbjerg Andersen, Thorbjorn Christofferson

Sprecher: Anders Matthesen

Produktion: Nordisk Film, Danish Film Institute, Trine Heidegaard, Thomas Heinesen

Bundesstart: 22.12.2005

Start in Dresden: 22.12.2005

FSK: ab 12 Jahren