Kukushka - Der Kuckuck

Drama/Kriegsfilm, Russland/Finnland 2002, 103 min

Eine Frau, zwei Männer, drei Sprachen. Diese originelle Liebesgeschichte spielt in der zauberhaften Landschaft des Nordens. Mit viel Witz und Poesie erzählt Alexandr Rogoshkin von Rentieren, psychoaktiven Pilzen und kriegsmüden Männern im Krieg um eine Frau.
Die temperamentvolle Anni lebt allein auf ihrem kleinen Hof in der weiten Tundra Lapplands, an einem der zahllosen, glitzernden Seen. Nur selten erhält sie Besuch. Doch in diesem Sommer sind es gar zwei Fremde, die unabhängig voneinander bei ihr vor den Kriegswirren des Zweiten Weltkriegs Unterschlupf finden. Da ist zunächst Iwan, ein verletzter russischer Korporal, der sich von Anni gesund pflegen lässt. Hinzu kommt Veiko, ein Finne, der auf der Flucht den Weg zu Anni und ihrer kleinen Rentierfarm findet. Während Ivan den Finnen in deutscher Uniform für einen Faschisten hält, den es zu töten gilt, ist Anni von dem plötzlichen Angebot an männlichen Partnern schier überwältigt. Den eigenen Mann hat ihr der Krieg vor vier Jahren genommen, nun heißt es für die sinnliche Schöne zuzupacken. Die hübsche wie kecke Anni zögert nicht lange und bezaubert die beiden Streithähne mit ihrem unvergleichlichen Augenaufschlag. Es ist nur verständlich, dass sich Iwan und Veiko im Streit um ihre verführerische Gastgeberin bald in den Haaren liegen. Da keiner die Sprache des anderen versteht, reden die drei - zum diebischen Vergnügen des Zuschauers - munter aneinander vorbei.
Das vom Schicksal zusammengefügte Trio lernt mit der Zeit, dass die Toleranz ihr einziges Mittel der Kommunikation ist. Annis kleine Oase am Rande der Zivilisation wird zu einem magischen Ort, wo Erdverbundenheit und mystische Rituale, Langsamkeit und die Pflege der Rentiere den Alltag bestimmen, wo das Tosen des zu Ende gehenden Zweiten Weltkriegs in weite Ferne rückt. Und wo Iwan und Veiko endlich zum Leben zurück finden.
Aleksandr Rogoshkin, einer der pointiertesten russischen Filmemacher unserer Zeit, hat mit »Kukushka« eine humorvolle und herzerwärmende Parabel über die Macht der Liebe geschaffen. Die gesellschaftskritische und doch lebensnahe Geschichte war die Kinoüberraschung des letzten Jahres, ein Plädoyer für Menschlichkeit über politische Fronten hinaus.
Der Film wurde mehrfach ausgezeichnet, so erhielt er den Preis der Filmkritik beim Filmfestival Moskau 2002 und war der Publikumsliebling beim Filmfestival in San Sebastian 2003.

Buch: Alexandr Rogoshkin

Regie: Alexandr Rogoshkin

Darsteller: Wille Haapsalo, Anni-Kristina Usso, Wiktor Bychkow

Kamera: Andrei Zhegalow

Musik: Dimitri Pawlow

Produktion: CTB, Sergei Soljanow

Bundesstart: 14.07.2005

Start in Dresden: 14.07.2005

FSK: ab 12 Jahren