Wächter der Nacht (Nochnoj dozor)

Fantasy/Action, Russland 2004, 105 min

“Moskau Moskau werf die Gläser an die Wand, Russland ist ein schönes Land“ hat sich Regissoorrr Timur Bekmambetov nach dem Verzehr dreier Rohre leckerstem Sowjetnationalgetränk gedacht, sowie laut …hor hor hor hor hor gegröhlt, um anschließend seiner alten VHS-Raubkopiensammlung andächtig zu werden. Herausgekommen ist ein wilder Mix aus »Highlander«, »Blade« für Arme, »Herr der Dinge« und »Matrix«-Gedöns.
Böse Mächte, gute Mächte trallala… und irgendwer muss das Gleichgewicht on Earth halten, sonst Düsternis, Chaos und BRN. Der Film ist nicht direkt scheiße, aber weniger Dunkelhüte und Teilnehmer, welche sich in die „Dark Ones“ und die „Others“ gliedern, wären hier definitiv angebrachter gewesen. Dann wird einem im Kopp schon manchmal ganz other. Das ging mir bei »Herr der Ringe« schon auf den Sack. Kaum war wieder mal ein besonders hässliches Drecksviech aufgetaucht, da kam schon der näxte Oschi und noch ein Widerporst und so weiter und so weiter. Beim Mosfilmhorror sieht man letzten Endes überhaupt nicht mehr durch, wer wo hingehört und welcher der vielen Wunderlinge welche Aufgabe inne hat. Aber vielleicht wollte der Regisseur einfach nur mal zeigen, was er so in seinen Pelmenis hat. Aber weniger ist eben manchmal mehr, und das hätte dem Film, der sicherlich nicht mit einem neiderblassenden Budget auskommen musste, ganz gut getan. Gern hätte man auch etwas mehr vom Handlungsort Moskau gesehen, aber leider ballert uns Gospodin Bekmambetov die Bilder so schnell um die Ohren, dass man froh sein muss, dass die russischen Klebstellen im Film nicht zerbröseln und im Kino-Projektorraum ein Szene hinterlassen, als wäre die Dia-Abteilung im Kaufhaus GUM in die Luft geflogen. Aber ein Moskauer Eis wäre jetzt nicht schlecht.
Ray van Zeschau