Rosenhügel

Drama, Deutschland/Ungarn 2003, 94 min

Budapest 1956: Gabor Palfí ist ein einflussreicher Parteifunktionär, der vor und während des Zweiten Weltkriegs große Opfer für die kommunistische Idee gebracht hat und sich jetzt mit Leib und Seele für die Ideale einer längst nicht mehr menschenfreundlichen Regierung einsetzt. In einer Villa auf dem Rosenhügel führt der Genosse mit seiner Frau Teresa und seinen Kindern Panka (10) und Mischka (6) ein privilegiertes Leben mit den Annehmlichkeiten, die dem Rest des Landes vorenthalten bleiben. Unabhängig von den historischen und politischen Geschehnissen der Zeit erleben Panka und Mischka hier eine idyllische Kindheit und treiben all jenen Unsinn, den sich Kinder stets und überall auf der Welt einfallen lassen. Dazu gehört es natürlich auch, Geheimnisse zu pflegen. So haben die beiden einen Brief entwendet und versteckt, der eigentlich an den Vater gerichtet war. Als sich die Ereignisse überstürzen, ordnen die Geschwister in einer Mischung aus Einbildungskraft und schlechtem Gewissen ihre kindlichen Wahrnehmungen neu: Die häufigen Meinungsverschiedenheiten zwischen den Eltern, die Panzer vorm Haus, Menschen, die verschwinden, Freunde, die zu Gegnern werden und das merkwürdige Verhalten ihres Vaters scheinen ihnen eine direkte Folge des unterschlagenen Briefes zu sein…
Aus der Sicht der Kinder Panka und Mischka erzählt die in Ungarn geborene Regisseurin Mari Cantu in »Rosenhügel« vom Zerfall einer Familie im Budapest des Jahres 1956 und beschäftigt sich so mit einem weitgehend ausgeblendeten Kapitel Europäischer Geschichte. In den Hauptrollen mit Erika Marozsán (»Gloomy Sunday - Ein Lied von Liebe und Tod«) und Péter Andorai (»Mephisto«) namhaft besetzt, werden über die emotionale Geschichte die Auswirkungen der politischen Ereignisse für den Einzelnen nachvollziehbar.