Anatomie einer Entführung
»Anatomie einer Entführung« ist das Regiedebüt des jungen Holländers Pieter Jan Brugge, der bisher für so interessante Filme wie »Insider« und »Bulworth« gearbeitet hat. Er hat nunmehr ein leise erzähltes Beziehungsdrama geschaffen, das sich als Kriminalfall tarnt und so von Verlierern und Siegern erzählt. Wayne Hayes (Robert Redford) ist ein Selfmademan der alten amerikanischen Schule. Auf dem Weg nach oben hat er seine Kinder und seine Frau Eileen, die von einer großartig agierenden Helen Mirren (»Kalendergirls«) dargestellt wird, mehr und mehr vernachlässigt. Nach einer Affäre verliert er deren Vertrauen vollständig. Eines Tages kommt er nicht mehr nach Hause zurück. Bald stellt sich heraus, dass er entführt worden ist. Der Kidnapper (Willem Dafoe) verschleppt ihn in einen Wald. Angeblich will er ihn zu seinem Auftraggeber bringen. Auf dem langen Weg durch die Natur beginnen die beiden Männer miteinander zu sprechen. Dabei geht es um Selbstaufgabe und Widerstand, Glück und Pech und um ihre unterschiedliche Lebensbilanzen. Der Film lebt hauptsächlich von seinen Darstellern und wendet sich an ein Publikum, das vom Kino keine vordergründige Action erwartet.
Buch: Justin Haythe
Regie: Pieter Jan Brugge
Darsteller: Robert Redford, Willem Dafoe, Helen Mirren, Matt Craven, Alessandro Nivola, Melissa Sagemiller, Maria Hatzis, Audrey Wasilewski
Kamera: Denis Lenoir
Musik: Craig Armstrong
Produktion: Pieter Jan Brugge, Jonah Smith, Palmer West
Bundesstart: 23.12.2004
Start in Dresden: 23.12.2004