Thunderbirds

William T. Riker hat als Regiecommander Jonathan Frakes mit dieser Sience-Fiction-Schmonzette etwas ins Kosmosklo gegriffen, sozusagen in ein schwarzes Loch. »Thunderbirds« war ursprünglich eine britische Puppenserie aus den Sixties. Da ca. 96 Prozent der zivilisierten Welt und 100 Prozent der Dresdner das nicht wussten, hat sich Mr. Frakes nun aufgemacht, die Unwissenden zu missionieren (Nicht was Sie denken) - nun als quietschbunter Realfilm, in dem aber keine Madrider Fußballer zu sehen sind. Der Film handelt 61 Jahre, nachdem dieser Artikel geschrieben wurde. Unsere Erde wird von einem Vati (Bill Paxton) und seinen fünf Söhnen mit ihren Thunderbirdraumkreuzern vor allem sich bietenden Ungemach aufs beste bewahrt. Gerade wurde die Welt erneut haarscharf vor einer Katastrophe gerettet, da steht schon wieder frischer Ärger ins friedliche Weltenhaus. Ein eigengearteter Meteoritensturm entblättert sich als böse Falle des Filmböslings „The Hood“ (Sir Ghandi Badekappe Kinsley). Der hat, wie könnte es auch anders sein, die unlautere Absicht, sich die Welt unter den Nagel zu reißen und das mit Hilfe der schmucken Thunderbirds. Aber wer lässt sich schon ungebeten seinen Thunderbird klauen? Niemand! Eigentlich hätte der Streifen eine unterhaltsame 60er-Parodie werden können, aber nix da. Selbst für Kinder ist das Werk manchmal nicht mehr nachvollziehbar, und kühl gemeinte Sprüche, die jede Unterhaltung der teenagenden Raumfahrer begleiten, verkommen zur Peinlichkeit. Schade, angesichts der Tatsache, dass keiner der Darsteller schwächelt, von Sir Kingsley bis zu den jungen Debütanten des Films. Ein ehemaliger Puppenfilm, der sich nun als reale Enttäuschung entpuppt. Menno.